Da helfen auch die teils recht langatmigen Ermittlungen auf der Insel nicht - die zunächst kaum Finten oder Überraschendes zu Tage bringen. Warum das Duo die Polizisten der kleinen Inselwache mehrfach überheblich auflaufen lassen muss, erschließt sich auch nicht so recht. Auf der anderen Seite bleiben die eher kühle blonde Grosz und der breitbeinig ruppige Falke damit natürlich auch irgendwie ihrer distanzierten Art treu.
Dass die beiden dann allerdings dennoch kurzzeitig in eine emotional-rutschige Dreier-Konstellation mit Imke geraten, macht die Beziehungsseite des Bundespolizei-Tatorts zumindest nochmal spannender. Ansonsten löst der norddeutsche Krimi vor allem eine durchgängige Beklommenheit aus. Und das ist durchaus gewollt, hat Regisseur Lars Henning im Presseheft verraten. Dazu passt auch die meist dramatische und auf Spannung gepeitschte Musik von Stefan Will und Peter Hinderthür, die die NDR Radiophilharmonie eingespielt hat.
Gedreht wurde der NDR-Tatort im November und Dezember 2019. Dafür war das Team in Winsen/Luhe, Hamburg und auf Norderney unterwegs. Naturliebhaber können sich also auf schöne Bilder von der Insel freuen.
Von Christiane Bosch, dpa