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„Tödliche Flut“: Neuer Tatort spielt auf Norderney 

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Inselblogger für Norderney gesucht
Die Nordseeinsel Norderney. © dpa

Feine Sandstrände, bunte Salzwiesen und selbst in der kalten Jahreszeit idyllisch: Norderney ist ein gefragter Urlaubsort und Drehort für Krimis. Auch der neue Tatort „Tödliche Flut“ spielt auf der Ostfriesischen Insel.

Hamburg/Norderney - Nachdem die Tatort-Bundespolizisten Thorsten Falke und Julia Grosz zuletzt auf der Reeperbahn im Rotlicht-Millieu ermittelt hatten, zieht es das Hamburger Duo (Wotan Wilke Möhring und Franziska Weisz) nun auf die Insel. Genauer gesagt auf die niedersächsische Nordseeinsel Norderney.

Von dort ist eine alte Freundin Falkes in die Hansestadt gekommen, um ihren Ex-Lover um Hilfe zu bitten. Imke Leopold (Franziska Hartmann) ist davon überzeugt, dass jemand sie bedroht. Die investigative Journalistin fürchtet, dass sie auf der ostfriesischen Insel der Immobilien-Mafia auf die Spur gekommen ist und nun ihr Leben auf dem Spiel steht.

Norddeutscher Tatort-Krimi „Tödliche Flut“: Erstes Mordopfer seit 20 Jahren

Falke wiegelt zunächst ab, kommt ihr aber einen verängstigten Anruf später - gemeinsam mit seiner Kollegin - doch noch zur Hilfe. Wenig später findet das Duo eine Leiche, ein toter Immobilienmakler. Das erste Mordopfer seit 20 Jahren auf der Insel. Der norddeutsche Tatort-Krimi „Tödliche Flut“ (Sonntag, 20.15 Uhr) spielt Ping-Pong mit den Emotionen der beiden.

Im Mittelpunkt der neuen Episode steht von Anfang an Imke. Und die wirkt erstmal sonderbar. Irgendwie übergriffig, grenzüberschreitend und auch ein bisschen manisch. Hinter jedem Beziehungsgeflecht sieht die als linke Rasta-Frau skizzierte Figur eine Verschwörung.

Der neue Tatort spielt auf Norderney: Die Kommissare Julia (Franziska Weisz) und Falke (Wotan Wilke Möhring) ermitteln in einer Szene des Tatort „Tödliche Flut“. Der Krimi wird am Sonntag um 20.15 Uhr in der ARD ausgestrahlt.
urn_binary_dpa_com_20090101_210119-90-011636-FILED.jpeg © Christine Schroeder/NDR Presse

Sie ist unruhig, wirkt rachsüchtig und tritt gleichzeitig liebenswürdig auf und wickelt ihr Gegenüber - egal ob Mann oder Frau - Femme-fatale-gleich um den Finger. Ein Wechselbad der Gefühle im Sekundentakt. Die schizoide Art der Rolle verkörpert Franziska Hartmann („Sterne über uns“) mit einer großen Glaubwürdigkeit. So glaubwürdig, dass man sie eigentlich die ganze Zeit an den Schultern schütteln und so zur Vernunft bringen möchte.

Auch mit den Ermittlern möchte man das hier und da gern tun. Wenn man als Zuschauer beispielsweise nicht versteht, warum so eine emotional unausgeglichene und in den Fall verstrickte Person bei wichtigen Befragungen der Ermittler dabei sein darf. Das gibt der Geschichte so manchen unglaubwürdigen Zug.

Norderney
Norderney ist nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen, die Insel ist auch prädestiniert für Krimi-Drehs. © dpa/Hauke-Christian Dittrich

Da helfen auch die teils recht langatmigen Ermittlungen auf der Insel nicht - die zunächst kaum Finten oder Überraschendes zu Tage bringen. Warum das Duo die Polizisten der kleinen Inselwache mehrfach überheblich auflaufen lassen muss, erschließt sich auch nicht so recht. Auf der anderen Seite bleiben die eher kühle blonde Grosz und der breitbeinig ruppige Falke damit natürlich auch irgendwie ihrer distanzierten Art treu.

„Tödliche Flut“ auf Norderney: Tatort für Naturliebhaber

Dass die beiden dann allerdings dennoch kurzzeitig in eine emotional-rutschige Dreier-Konstellation mit Imke geraten, macht die Beziehungsseite des Bundespolizei-Tatorts zumindest nochmal spannender. Ansonsten löst der norddeutsche Krimi vor allem eine durchgängige Beklommenheit aus. Und das ist durchaus gewollt, hat Regisseur Lars Henning im Presseheft verraten. Dazu passt auch die meist dramatische und auf Spannung gepeitschte Musik von Stefan Will und Peter Hinderthür, die die NDR Radiophilharmonie eingespielt hat.

Gedreht wurde der NDR-Tatort im November und Dezember 2019. Dafür war das Team in Winsen/Luhe, Hamburg und auf Norderney unterwegs. Naturliebhaber können sich also auf schöne Bilder von der Insel freuen.

Von Christiane Bosch, dpa

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