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Stadt Nordhorn stellt unmissverständlich klar: Feuerwehr befüllt keine Pools

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Die Freiwilligen Feuerwehren in Niedersachsen leiden vielerorts unter Mitglieder-Mangel. So auch in Nordhorn. Neben echten Notfällen sind dort zuletzt immer wieder Anfragen eingegangen, ob die Einsatzkräfte zur Befüllung von Pools bereit wären. Das stinkt der Stadtverwaltung gewaltig.

Nordhorn – Brennende Autos und Häuser, Tiere auf Abwegen oder Unfälle mit eingeklemmten Personen - Feuerwehrleute haben auch in Niedersachsen tagtäglich viel zu tun und opfern dafür ihre kostbare Freizeit. Da kommen unnötige Anfragen für „Feuerwehr-Einsätze" natürlich völlig ungelegen. In der Stadt Nordhorn hat sich die Lage nun derart zugespitzt, dass die Verwaltung mit einer klaren Ansage für Ordnung sorgen musste. Das Streitobjekt: zu befüllende Pools auf Privatgrundstücken.

Vermehrt sind in Nordhorn zuletzt Anfragen eingetroffen, ob die Freiwillige Feuerwehr bereit sei, private Pools mit Wasser zu befüllen. Dementsprechend klar heißt es nun vonseiten der Stadt Nordhorn, die Freiwillige Feuerwehr sei weder bereit, Pools zu befüllen noch Brunnenanlagen zu spülen oder Insektennester zu entfernen. Derartige Anfragen häufen sich in der Sommerzeit besonders, heißt es in einer Meldung der Stadt. Auch wenn das Befüllen mit herkömmlichen Schläuchen deutlich länger dauern würde, als es mit einem Feuerwehrschlauch möglich ist, heißt es ganz klar und unmissverständlich: „Für das private Badevergnügen ist die eigene, normale Hauswasserversorgung zu nutzen."

Feuerwehr in Nordhorn nicht für Pool-Befüllung zuständig - und auch nicht für Insektennester

Zudem dürfe das Poolwasser später auch nicht einfach in den Garten oder die freie Natur abgelassen werden. Das Wasser aus einem Pool müsse stattdessen in die Schmutzwasserkanalisation eingeleitet werden. In aller Regel sei es nämlich durch Chlor, Sonnenmilch oder andere umweltschädliche Zusätze belastet. Die Verunreinigung von Gewässern und Böden durch belastetes Wasser stellten eine Ordnungswidrigkeit dar und könnne gegebenenfalls sogar strafrechtliche Folgen haben.

„Auch Brunnenspülungen sind kein Job für die Freiwillige Feuerwehr", teilte die Stadt Nordhorn mit. Interessenten können sich in diesem Fall aber an den Feuerwehr-Museumsverein „De aule Füürweähr“ wenden, wird den Bürgern geraten.

Abseits der Pool-Problematik führt die Trockenheit in Niedersachsen immer öfter zu tatsächlichen Problemen. So kommt es vielerorts zum regelrechten Waldsterben, berichtet kreiszeitung.de*. Bei der Bewässerung von Straßenbäumen wiederum ist die Feuerwehr tatsächlich ein Ansprechpartner, um Kommunen bei der Versorung der Pflanzen zu unterstützen.

Hochwasser in Itzum
Feuerwehren sind nicht dafür da, um private Pools zu befüllen. © dpa

Für Anfragen an die Freiwilligen Feuerwehr zur Entfernung von Bienenschwärmen und Wespennestern aus privaten Gärten sei im Fall der Stadt Nordhorn der Landkreis Grafschaft Bentheim der richtige Ansprechpartner. Dort stehe ein entsprechendes Beraternetzwerk zur Verfügung. Bei Problemen mit dem Eichenprozessionsspinner oder anderen Schädlingen sollten Betroffene wiederum ein entsprechendes Fachunternehmen einschalten. -- *kreiszeitung.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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