Auch der neue CDU-Fraktionschef Björn Thümler weiß die Vorteile von unterschiedlichen Tönen zu schätzen. Während sich seine Frau hinter dem geheimnisvoll klingenden „BBGroove-Interlude“ verbirgt, klingt der Rest der Welt im fröhlichen „Tune Calypso“.
Bei Kultusminister Bernd Althusmann (CDU) ist es der SMS-Klingelton, der im Landtag seinesgleichen sucht. Bei jeder Kurznachricht fühlen sich die Zuhörer dank des Echolot-Klanges in ein U-Boot versetzt; bei Anrufen liebt er es klassisch.
Die kleine Gruppe der Klingelton-Muffel wird angeführt von FDP-Umewltminister Hans-Heinrich Sander gefolgt von seinen CDU-Kollegen Hartmut Möllring (Finanzen), Bernd Busemann (Justiz), Uwe Schünemann (Inneres) und Johanna Wanka (Wissenschaft). Alle nutzen die voreingestellten Töne ihrer mobilen Begleiter und legen keinen gesteigerten Wert auf eine individuelle Alarmierung. Teilweise jedoch auch weil sie gar nicht wussten, dass der Ton überhaupt geändert werden kann.
Im Plenum sind klingelnde Handys ohnehin verpönt. Wer sein Telefon nicht auf Vibrationsalarm geschaltet hat, riskiert nicht nur die verächtlichen Blicke der anderen Parlamentarier, sondern auch eine Rüge des Landtagspräsidenten. In den Ausschüssen kann ein störendes Klingeln sogar mit Geldstrafen von bis zu 10 Euro geahndet werden. So gesehen ist es kein Wunder, dass die Politiker ihre Handys meistens auf lautlos haben.