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Rekord-Hochwasser: Deiche weichen auf

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Provisorische Wälle aus Sandsäcken und Plastikplanen sollen rund 60 bedrohte Häuser in Bleckede, einem Ortsteil von Alt Garge (Landkreis Lüneburg), schützen.
Provisorische Wälle aus Sandsäcken und Plastikplanen sollen rund 60 bedrohte Häuser in Bleckede, einem Ortsteil von Alt Garge (Landkreis Lüneburg), schützen. © dpa

Lüneburg - Trotz leicht sinkender Pegelstände hat das Elbhochwasser Niedersachsen noch immer fest im Griff. In der Nacht zum Dienstag drohten die ersten Deiche dem Druck der Wassermassen nicht mehr standzuhalten.

In Alt Wendischthun (Landkreis Lüneburg) mussten Helfer undichte Stellen am Elbdeich sichern. Nach Angaben der Feuerwehr Bleckede war eine Böschung auf mehreren hundert Metern abgerutscht. Am Dienstagvormittag kam noch ein neuer Riss hinzu.

Mit einigen tausend Sandsäcken sei der Deich mittlerweile aber stabilisiert worden, sagte Boris Reisgies vom Katastrophenschutzstab des Landkreises Lüneburg am Dienstagnachmittag. „Da das Wasser seit Tagen so hoch steht, sind solche Schadstellen zu erwarten gewesen“, sagte Reisgies. „Die Lage vor Ort ist relativ entspannt.“

Die Notdeiche im vom Hochwasser besonders betroffenen Bleckeder Ortsteil Alt Garge (Kreis Lüneburg) wiesen ebenfalls undichte Stellen auf. Die Feuerwehr sei aber vor Ort und die Lage mit den vorhandenen Einsatzkräften gut zu bewältigen, sagte Reisgies. Ein Sprecher der Feuerwehr Bleckede sagte am Dienstag: „In den nächsten Tagen ist das Problem vor allem das Wasser von oben. Die Deichanlagen werden nicht trocken.“

Es seien aber ausreichend Sandsackreserven geschaffen worden. „Wir sind auf alles vorbereitet.“ Für andere Hochwassergebiete an der Elbe gibt es trotz sinkender Wasserstände ebenfalls keine Entwarnung. „Die Pegelstände sind nach wie vor auf hohem Niveau“, sagte ein Sprecher des Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz am Dienstag in Norden (Kreis Aurich).

Erst ab Donnerstag könne mit einem spürbaren Absinken der Pegelstände gerechnet werden. In Neu Darchau (Kreis Lüchow-Dannenberg) standen die Wassermassen am Dienstagmittag auf 7,19 Meter. Der Höchststand lag am vergangenen Wochenende bei 7,49 Meter. Der normale Pegelstand liegt hier durchschnittlich bei etwa 2,70 Meter.

In Schnackenburg (Pegel: 6,65) und Damnatz (7,29) im Landkreis Lüchow-Dannenberg sowie in Hohnstorf (8,97) im Kreis Lüneburg sinken die Pegelstände dagegen. Im Landkreis Lüneburg gilt aber dennoch weiterhin der Katastrophenalarm.

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