In der Silvesternacht zwischen 18 und 6 Uhr rückte die Polizei Bremen zu mehr als 300 Einsätzen aus, das sind sogar mehr als im Vorjahr. Überall im Stadtgebiet sei in der Nacht Feuerwerk zu hören gewesen, knapp 250 Böller und Raketen sind beschlagnahmt worden. Gegen Mitternacht kam es auf den Weserbrücken und in den Wallanlagen zu größeren Menschenansammlungen, die Polizei schritt ein.
Auch Menschen mit Schusswaffen sind der Polizei Bremen in der Silvesternacht gemeldet worden. Die Beamten beschlagnahmten mehr als ein Dutzend echte und Schreckschusswaffen. Diese Einsätze seien laut Polizei besonders brisant, weil auf der Distanz nicht erkennbar sei, ob die Waffe echt ist.
In Bremen-Woltmershausen ist ein Baby durch eine Rakete leicht verletzt worden und wurde ambulant behandelt. In Osterholz warfen Personen nach einem Mülltonnenbrand Feuerwerkskörper in Richtung der Einsatzkräfte der Feuerwehr. Die Kriminalpolizei ermittelt in beiden Fällen.
In Bremen-Vegesack brannten in der Silvesternacht gegen 1.30 Uhr gleich zwei Autos in der Straße Am Tiefbrunnen. Dort entstand ein Sachschaden in Höhe von 40.000 Euro. Weitere Fahrzeugbrände sind den Einsatzkräften gegen 2.30 Uhr in Kirchhuchting (ein Auto) und um 4.17 Uhr in der Neustadt (drei Fahrzeuge) gemeldet worden. Verletzt wurde laut Feuerwehr niemand. Zeugenhinweise zu den Vorfällen nimmt der Kriminaldauerdienst der Polizei Bremen unter der Telefonnummer 0421/362-3888 entgegen.
Auch die Bundespolizei Bremen meldet einige Einsätze aus der Silvesternacht. Dabei seien im Vergleich zu den Vorjahren weniger Reisende unterwegs gewesen. Dennoch sind bis zum Neujahrsmorgen 57 überwiegende alkoholisierte Personen ermahnt und die Identität von 46 Personen festgestellt worden, um Konflikte zu unterbinden, berichtet Pressesprecher Holger Jureczko.
Vier 16 Jahre alte Jugendliche seien jedoch besonders negativ aufgefallen. Sie sind nach ihrer Flucht aus der Nordwestbahn am Bremer Hauptbahnhof in Gewahrsam genommen worden. Sie sollen zu einer 15-köpfigen Gruppe gehören, die gegen Mitternacht am Bahnhof Delmenhorst auf die Nordwestbahn in Richtung Bremen warteten.
Ein 24 Jahre alter Mann und eine 26 Jahre alte Frau wünschten der Gruppe ein frohes neues Jahr, was nach ersten Erkenntnissen der Polizei zu einem Streit führte. Mehrere Tatverdächtige sollen auf der Fahrt den 24-Jährigen mit Schlägen und Tritten verletzt haben. Als sich die Frau einmischte, sei auch sie geschlagen worden. Sie erlitt Prellungen und Hautabschürfungen. Beide Opfer wollen sich am Neujahrstag ärztlich behandeln lassen.
Durch mehrere Ausgänge flüchtete die Gruppe aus der Nordwestbahn, als sie am Hauptbahnhof Bremen ankam. Dank erster Personenbeschreibungen sind vier Jugendliche aus Bremen ermittelt worden. Sie mussten von ihren Eltern auf der Wache abgeholt werden. Die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung dauern an, dafür sollen Videoaufzeichnungen ausgewertet werden. Zeugen, die gegen 0.30 Uhr auf dem Bahnsteig in Delmenhorst warteten und mit der Nordwestbahn unterwegs waren, sollen sich bei der Bundespolizei unter der Telefonnummer 0421/16299-777 melden. (dpa/jdw)
+++Update, 15.33 Uhr: In Bremen sind weitere Fahrzeugbrände gemeldet worden. Der entsprechende Absatz ist aktualisiert worden.