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Badestrand auf Wangerooge ist verschwunden

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Sturm: Bürgermeister beklagt Strandverlust auf Wangerooge
Eine meterhohe Abbruchkante: Dieser Strand auf Wangerooge ist fast komplett verschwunden. © dpa-avis

Wangerooge/ Langeeog - Sturmtief "Herwart" wütete besonders an der Nordsee: Das Entsetzen der Einwohner Wangerooges ist groß. Große Teile des Strandes der Insel sind nicht mehr da. Vor den Nordsee-Inseln Langeoog und Spiekeroog liegt ein Frachter auf Grund und bedroht das Wattenmeer.

Die dramatische Kraft von Sturmfluten wird besonders auf den Nordseeinseln immer wieder deutlich: Sturmtief "Herwart" hat in der Nacht vom Samstag zum Sonntag hat auf der ostfriesischen Insel Wangerooge Massen an Sand weggespült. Der Sand am Bade- und Burgenstrand sei zu 80 Prozent verschwunden, sagte Insel-Bürgermeister Dirk Lindner (parteilos). 

Wegen der etwa vier meterhohen Abbruchkante seien zwei Strandübergänge gesperrt. Der Lokalpolitiker fühlt sich alleingelassen. "Wir warnen seit Jahren, aber Land und Bund schieben sich gegenseitig die Verantwortung zu", kritisierte Lindner. Den Bade- und Burgenstrand habe die Gemeinde vom Bund gepachtet und müsse jetzt auch für die Kosten aufkommen, wieder Sand aufzuschütten. Die Schäden in anderen Bereichen der Insel könne man erst am Montag beurteilen, wenn das Nachthochwasser weg sei, sagte der Bürgermeister.

Der bei der Sturmflut weggespülte Strand auf der Nordseeinsel Wangerooge soll erst im Frühjahr wieder aufgeschüttet werden. "Wir befinden uns mitten in der Sturmflutsaison", sagte der stellvertretende Kurdirektor Christian Pollmann am Montag. Deshalb mache es keinen Sinn, die Schäden von Sturmtief "Herwart" sofort auszubessern. Die Sturmflut hatte in der Nacht zum Sonntag etwa 80 Prozent des Badestrandes auf Wangerooge weggespült. Pollmann schätzt, dass im Frühjahr mindestens 80 000 Kubikmeter Sand aufgeschüttet werden müssen. Die Kosten beziffert er auf 400 000 Euro. Die Touristen sollen bis dahin trotz der vier Meter tiefen Abbruchkante ans Meer gehen können. "Wir sind gerade dabei, das so herzurichten."

Sturmtief Xavier
Bereits im letzten Winter sorge Sturmtief "Xavier" für Sandverlust auf Wangerooge. © dpa

Bereits Anfang des Jahres war Bürgermeister Dirk Lindner auf der Suche nach Sand für seinen Strand. Winterstürme und Sturmfluten haben im Winter 2016/2017 wieder an den ostfriesischen Inseln genagt. Besonders schlimm hat es zum Jahreswechsel den Hauptstrand der Insel Wangerooge erwischt: Dort gingen rund 90.000 Kubikmeter Sand verloren, vor der Promenade entstanden große Löcher.

Nordseeinseln droht Ölpest

Der Frachter „Glory Amsterdam" liegt vor der Nordsee-Inseln Langeoog und Spiekeroog auf Grund. Der starke Seegang durch Sturmtief "Herwart" hat ihn außer Kontrolle gebracht. Nun laufen dramatische Rettungsversuche.

Frachter vor Langeoog gestrandet: Bergung bei Flut
Vor Langeoog soll gegen 19.30 Uhr versucht werden, die auf Grund gelaufene 225 Meter lange "Glory Amsterdam" von einer Sandbank zu befreien. © dpa-avis

Der nächste Freischleppversuch wird voraussichtlich mit dem Abendhochwasser beginnen", sagte eine Sprecherin des Havariekommandos am Montagvormittag in Cuxhaven. Die Lage auf dem vor der Insel Langeoog auf Grund gelaufenen 225-Meter-Frachter sei weiterhin stabil.

Update 13 Uhr: Vor Langeoog soll gegen 19.30 Uhr versucht werden, die auf Grund gelaufene 225 Meter lange "Glory Amsterdam" von einer Sandbank zu befreien. "Wir müssen mit dem Hochwasser arbeiten", sagte der Sprecher des Havariekommandos, Michael Friedrich. Der starke Wind werde die Aktion erschweren.

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