Die eigentliche Herausforderung für die Polizei werde nach der Kundgebung am Nachmittag kommen, wenn sich die Bauern auf den Heimweg machten, sagte Zill. Dann würden die Landwirte nicht mehr alle in Konvois fahren, sondern zumindest zum Teil individuelle Routen wählen.
Update von 11.30 Uhr: Mehr als 1000 Trecker sind von Niedersachsen aus zu den Bauernprotesten nach Hamburg gefahren. Dabei kam es am Donnerstagmorgen mehrfach zu Störungen im Berufsverkehr. Allein im Landkreis Harburg zählte die Polizei eine kilometerlange Kolonne von rund 700 Fahrzeugen, die von Buchholz in Richtung Harburg fuhren. Außer derartigen Störungen im Straßenverkehr gab es nach Polizeiangaben keine besonderen Vorfälle oder Unfälle.
In den frühen Morgenstunden waren rund 60 Landwirte aus Uelzen gestartet. Auch in den Landkreisen Lüneburg und Lüchow-Dannenberg sammelten sich Landwirte mit ihren Traktoren. Ziel der Sternfahrten aus verschiedenen Richtungen war die Hamburger Innenstadt. Dort wurden insgesamt 4000 Teilnehmer erwartet, die in der Zeit von 12 bis 15 Uhr an einer Abschlusskundgebung teilnehmen wollten. Bei der Rückfahrt der Traktoren rechnet die Polizei mit weiteren Störungen des Berufsverkehrs.
Die Landwirte wollen zur Umweltministerkonferenz in der Hansestadt gegen Umweltauflagen für die Landwirtschaft demonstrieren. Dabei geht es unter anderem um den Schutz des Grundwassers sowie um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wie Glyphosat.
Originalmeldung vom 14. November 2019: Verden/Stade/Hamburg - Im gesamten Norden haben sich am Mittwochabend und am frühen Donnerstagmorgen Landwirte mit ihren Traktoren zu einem Bauernprotest nach Hamburg aufgemacht. Rund um die Hansestadt sammelten sich die Demonstrationsteilnehmer mit ihren Treckern und machten sich auf den Weg. Zunächst gab es keine größeren Störungen, allerdings holte die Polizei nach Angaben des Lagedienstes in Kiel Trecker von der Autobahn A23 Heide-Hamburg, die dort unterwegs waren.
Die ersten Traktoren erreichten am Morgen die südlichen und östlichen Randbereiche der Stadt. „Bislang gibt es aber keine übermäßigen Verkehrsbeeinträchtigungen“, sagte ein Sprecher der Hamburger Verkehrsleitstelle. Insgesamt werden am Mittag mehrere tausend Bauern mit ihren Traktoren erwartet. Die Polizei geht von erheblichen Verkehrsbehinderungen aus.
Die Bauern wollen bei der Umweltministerkonferenz in Hamburg gegen Umweltauflagen für die Landwirtschaft demonstrieren. Dabei geht es unter anderem um den Schutz des Grundwassers sowie um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wie Glyphosat. Kürzlich hatten Bauern bereits in Hannover und Oldenburg demonstriert und dabei viel Verständnis der Bevölkerung erhalten.
dpa