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Tierschützer und Fischer entwickeln otterfreundliche Netze

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Forschungsergebnisse zum Otterschutz
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Hankensbüttel - Nach jahrelangem Streit haben Fischer und Tierschützer gemeinsam Netze entwickelt, die dem streng geschützten Fischotter einen Fluchtweg bieten.

Weil sich die Wassermarder in den festen Reusen verfangen können, durften die herkömmlichen Modelle am Steinhuder Meer zuletzt nicht mehr verwendet werden. Viele Fischer befürchteten das Ende ihrer Existenz. Jetzt seien neue Mechanismen entwickelt worden, welche die Fischerei kaum beeinträchtigten und zugleich dem Fischotter einen sicheren Weg aus dem Netz böten, teilten die an dem Entwicklungsprojekt beteiligten Wissenschaftler im Otterzentrum Hankensbüttel (Kreis Gifhorn) mit.

Einer dieser neuen Otterausstiege besteht aus zwei flexiblen Drahtseilen, die mit einem Gummiband zusammengehalten werden, ein weiterer ist mit einer Federtechnik zu öffnen. Wie die Forscher in Tests herausfanden, spürt der Otter, dass das Gummiband beziehungsweise die Feder auf Druck nachgeben, das Tier drückt die Drahtseile auseinander und kann sich damit aus der Reuse befreien.

Weitere Tests im Institut für Binnenfischerei Potsdam-Sacrow ergaben, dass die neuen Reusenausstiege für Fische wie etwa Aale nicht zu überwinden sind, hieß es. Beteiligt waren neben dem Potsdamer Institut der Verband der Binnenfischer und Teichwirte in Schleswig-Holstein, die Tierärztliche Hochschule Hannover, der Fachbereich Fischerei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und die Aktion Fischotterschutz. Fischer und Naturschützer hatten jahrelang sogar vor Gerichten über die Otterausstiege gestritten.

dpa

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