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„Torfkahn-Armada“ eröffnet Saison im Teufelsmoor

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Torfkahnarmada
Zwischen Worpswede und Bremen startete am Samstag die Torfkahn-Saison 2017. © dpa

Worpswede - Die „Torfkahn-Armada“ hat am Samstag viele Zuschauer an die Wasserläufe und Schleusen zwischen Worpswede und Bremen gelockt. 22 geschmückte Torfkähne aus der Region schipperten auf der historischen Route der Moorbauern bis zum alten Torfhafen der Hansestadt. Mit der Parade der braunen Segel läuteten die in traditionelle Trachten gehüllten Skipper die bis Oktober dauernde Torfkahn-Saison ein.

In diesem Jahr fährt ein Teil der Kähne erstmals mit Elektromotor. „Das ist ein ganz anderes Fahrgefühl“, schwärmte Klaus Feldmann von den Adolphsdorfer Torfschiffern am Samstag. „Man merkt gar nicht, dass da ein Motor läuft.“

Vor dem Ersten Weltkrieg waren die kiellosen Eichenboote das wichtigste Transportmittel des Teufelsmoors. Die Bauern segelten, treidelten und stakten oft tagelang, um den Städtern Torfsoden als Brennstoff zu verkaufen. Die Hanseaten verpassten den Schiffern Spitznamen wie "Jan von Moor" oder „Jan Torf“. Gängigste Kahngröße war der rund sechs Kubikmeter fassende „Halbhunt“.

Torfkahnarmada
1b30f286-ce54-4643-9d96-66095a824f37.jpg © dpa

1983 wurden die fast zehn Meter langen Kähne mit dem geringen Tiefgang für touristische Fahrten im Teufelsmoor wiederentdeckt. „Wir möchten den Gästen näherbringen, womit die Moorbauern überlebt haben“, sagte Feldmann. Ursprünglich sollten die Kolonisten von der Landwirtschaft leben, Torfhandel war nur als Zubrot gedacht. „Aber der Boden hat es nicht hergegeben“, so Feldmann. Die Torfkahn-Touren sind übrigens nichts für Eilige, die Boote gleiten nur mit fünf bis acht Stundenkilometern übers Wasser.

dpa

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