Bei den geplanten Öffnungsschritten soll auf zentrale Punkte des Konzepts, wie etwa eine umfassende Teststrategie und ein digitales Kontaktnachverfolgungssystem, zurückgegriffen werden. Das Konzept sei von allen Seiten als „sehr gut erachtet worden“, sagte Heike Horn. Es werde aber nicht eins zu eins umgesetzt. Umweltminister Olaf Lies hatte lobende Worte für das Konzept: „Ich bin überzeugt, dass sich ein ganz großer Teil davon auch in der nächsten Verordnung schon wiederfindet und sicherlich auch in folgenden Verordnungen, die wir noch erarbeiten.“
Meldung vom 3. Mai: Montag ist ein wichtiger Tag für die Gaststättenbetreiber und Hoteliers auf den Ostfriesischen Inseln. Vor einigen Wochen haben die Inselgemeinden ein Konzept für Urlaub vorgestellt. Nun steht ein Austausch mit der Landesregierung an. Sollte das Ergebnis im Sinne der Inselgemeinden ausfallen, dann könnte in zwei bis drei Wochen Urlaub auf Borkum, Langeoog & Co möglich sein. Solange benötigen sie, um alles vorzubereiten sowie die Betriebe und Testkapazitäten hochzufahren.
Das Öffnungskonzept sieht vor, dass Übernachtungsgäste zunächst bei der Anreise einen negativen Antigen-Schnelltest oder PCR-Test vorlegen müssen. Sonst kommen die Touristen erst gar nicht auf die Inseln. 48 Stunden nach der Anreise sollen die Gäste dann noch einmal getestet werden. Erst wenn dieser Test auch negativ ausfällt, sollen sie alle touristischen Angebote nutzen dürfen. Dazu gehören: Außengastronomie und Freizeitangebote. Tagestouristen sollen erst in einem späteren Schritt Zugang zu den Inseln erhalten.
Ein Indikator für so ein Öffnungskonzept ist der Inzidenzwert. Am Montag waren die Infektionszahlen am niedrigsten in den Landkreisen Uelzen (45,5), Aurich (42,2) und Friesland (38,5). Die Inseln gehören zu den Landkreisen Wittmund, Friesland, Aurich und Leer.
Seit dem 1. Mai ist Urlaub in einigen Regionen Schleswig-Holsteins möglich. Eine ist die in sogenannten Modellregionen Nordfriesland mit der Insel Sylt. Dort kann man nur Urlaub machen, wenn man bei seiner Anreise einen negativen Corona-Test vorlegen kann. Dieser darf nicht älter sein als 48 Stunden. Wer in einem Restaurant essen gehen möchte, muss vor höchstens 24 Stunden negativ getestet worden sein. Dazu wurden im ganzen Kreis weitere Schnelltest-Zentren errichtet. Fünf Test-Container stehen etwa am Anleger Dagebüll, zehn sind es allein in St. Peter-Ording. Im Ortsteil Ording gibt es sogar eine Fahrradtest-Station.
In Niedersachsen sorgt das natürlich für Wehmut und neidische Blicke. Die Modellprojekte im Nachbarland unterschieden sich „nicht wesentlich“ von dem, was die Ostfriesischen Inseln planten, sagte Göran Sell, Geschäftsführer der Marketinggesellschaft der Ostfriesischen Inseln.
Nach Angaben der Kreisverwaltung fielen am Wochenende auf Sylt vier Schnelltests positiv aus, einer auf Amrum. Die Ergebnisse werden nun mittels PCR-Test überprüft, so lange bleiben die Urlauber in ihren Unterkünften in Quarantäne. Mit den Testergebnissen wird im Laufe des Montags gerechnet.
Nicht zur Modellregion gehört die Insel Helgoland. Verwaltungstechnisch gehört sie zum Kreis Pinneberg. Und dies ist der Grund, warum auf der Insel die Bundes-Notbremse greift. Der Landkreis hat aktuell eine Inzidenz von über 100. Helgolands Bürgermeister Jörg Singer (parteilos) hat die Anwendung der Notbremse kritisiert. „Auf unserem kleinen, coronafreien und vom Festland über 60 Kilometer entfernten Land ist der Sinn einer Notbremse nicht vermittelbar“, sagte Singer. Und weiter: „Wir halten das für Helgoland für unverhältnismäßig“, hatte er dem NDR gesagt. Die Insel habe eine hohe Impfquote und jeder, der einreist, werde getestet.
Laut einer Behördensprecherin seien Ausnahmen nur für Schulen und Kitas möglich. Für einzelne Gemeinden sei dies nicht vorgesehen - egal wie viele Coronainfizierte es gibt.