verurteilte den Mann aus Sachsen-Anhalt am Dienstag unter anderem wegen
fahrlässiger Tötung
. Auf der Flucht vor einer Polizeikontrolle war der Angeklagte im August 2019 in zwei an einer roten Ampel wartende Autos gekracht. Ein 33 Jahre alter Fahrer eines der beiden Autos kam dabei ums Leben.
Der Unfall in Braunschweig war das tödliche Ende einer kilometerlangen Verfolgungsfahrt über die Autobahn, teils mit Tempo 240. Während des Prozesses hatte sich der Angeklagte mehrmals entschuldigt. Durch seinen Verteidiger ließ er erklären, dass er seit einiger Zeit die synthetische Droge Crystal Meth konsumiert habe, um dem Druck als Vater und im Beruf standzuhalten. An die Fahrt von Hamburg Richtung Magdeburg könne er sich kaum erinnern, wisse nicht genau, was real gewesen sei.
Die Staatsanwaltschaft hatte sechs Jahre und elf Monate Haft gefordert, die Verteidigung viereinhalb Jahre. Vertreter der Nebenklage hatten eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen Mordes beantragt.
Update, 23. August 2019: Nach der Verfolgungsfahrt, bei der in Braunschweig ein Unbeteiligter starb, sitzt der mutmaßliche Verursacher in Haft.
Der 37-Jährige wurde wegen des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr sowie rücksichtslosen Schnellfahrens mit Todesfolge festgenommen, wie die Polizei am Freitag mitteilte.
Eine Richterin habe am Donnerstag einen Untersuchungshaftbefehl erlassen.
Originalmeldung: Braunschweig - Auf seiner Flucht versuchte der 37-jährige Autofahrer am Dienstag die Autobahn 39 zu verlassen und krachte dabei auf zwei Wagen, die auf dem Rechtsabbiegestreifen warteten. Der 33-jährige Fahrer des mittleren Autos kam dabei ums Leben, er starb noch an der Unfallstelle. Die auslaufenden Betriebsstoffe fingen Feuer und eines der Autos brannte komplett aus.
Die Polizei fand Drogen im BMW des Unfallfahrers – ob er deshalb geflüchtet war, war aber zunächst unklar. Eine Streife der Autobahnpolizei hatte den Mann kontrollieren wollen, dieser raste davon und baute zunächst schon zwischen den Anschlussstellen Sickte und Braunschweig-Rautheim einen Unfall, fuhr aber unbeirrt weiter.
An der Ausfahrt der Anschlussstelle Braunschweig-Südstadt ereignete sich dann der schwere Unfall. Die beiden Schwerverletzten wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. „Gegen den 37-jährigen Fahrer wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt“, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwoch.
Bei der Flucht muss der 37-Jährige mit seinem schwarzen BMW mehrere Verkehrsteilnehmer auf der A2 in Richtung Berlin und weiter auf der A39 in Richtung Braunschweig behindert oder gefährdet haben. Zeugen melden sich telefonisch unter 0531/476-3935.
dpa
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Bereits am Donnerstag, 8. August stahl ein betrunkener Mann in Lingen (LK Emsland) einen VW Polo und verursacht einen Unfall. Dann flüchtet der 29-Jährige vor der Polizei. Das Auto geht in Flammen auf.