Oben von der Straßenbrücke aus ist das ganze Chaos zu sehen. Sechs Waggons des mit Kies beladenen Güterzuges sind entgleist. Die Lok fuhr mit einigen Waggons noch einige hundert Meter weiter. In Gegenrichtung stehen die Wagen des Regionalzugs. Er muss unmittelbar nach der Entgleisung des Güterwagens in die Unglücksstelle gefahren sein, anschließend kippte er um. Zuvor rammte die Lok des Regionalzugs eine Lärmschutzwand und schob sie einige Meter vor sich hin. Im Garten von Michaela Schneider blieben Lok und der erste Wagen des Zugs auf der Seite liegen. Ein blaues Holzhäuschen der Kinder, die in dem Mehrfamilienhaus leben, steht wie zusammengefaltet vor der Lok. Auch bei den Brandtners sieht der Garten wüst aus: Eine Eisenstange liegt dicht vorm Haus, Glasscherben in einem kleinen Swimmingpool. Ein rot-weißes Band der Polizei versperrt jetzt den Weg zu den Gleisen. Dort liegt eine herausgerissene Achse, die Oberleitung ist gerissen. Der Schaden geht in die Millionen. Und es wird Tage dauern, bevor die Unfallstelle komplett geräumt ist, Gleise und Oberleitung repariert sind.
lni