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B 6-Auffahrt: Chronischer Unfallschwerpunkt

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Innerhalb von sieben Jahren gab es an der Auffahrt zur Ortsumgehung 33 Unfälle.
Innerhalb von sieben Jahren gab es an der Auffahrt zur Ortsumgehung 33 Unfälle. © Leif Rullhusen

Marklohe - Von Leif Rullhusen. Warum ausgerechnet an dieser Stelle Linksabbieger permanent mit dem Gegenverkehr kollidieren, ist den Experten der Unfallkommission ein Rätsel.

Entgegenkommende Fahrzeuge sind von weitem zu sehen, ein gelb hinterlegtes Schild warnt zudem vor ihnen. Auch die Höchstgeschwindigkeit wurde in der Vergangenheit bereits auf 50 Stundenkilometer reduziert.

Trotzdem kracht es auf der L 351 zwischen Oyle und Marklohe im Bereich der B 6/214-Auffahrt besonders oft. Immer wieder auf dieselbe Art und Weise: Autofahrer, die von Oyle kommend links auf die Ortsumgehung abbiegen wollen, übersehen entgegenkommende Fahrzeuge.

Mehr als deutlich warnt bereits ein prägnantes Verkehrsschild Linksabbieger vor Gegenverkehr.
Mehr als deutlich warnt bereits ein prägnantes Verkehrsschild Linksabbieger vor Gegenverkehr. © Leif Rullhusen

Regelmäßig taucht der neuralgische Punkt in der Verkehrsunfallstatistik als sogenannter Unfallhäufungspunkt auf. So auch in der aktuellen Statiskik. Innerhalb von nur sieben Jahren – von 2011 bis 2017 – registrierte die Polizei dort insgesamt 33 Unfälle, davon 23 Abbiegeunfälle auf die Nienburger Ortsumgehung. „Zwischendurch ist Bereich absolut unauffällig, dann passieren plötzlich wieder mehrere Linksabbiegerunfälle in kurzen Abständen. Es ist uns unerklärlich“, berichtet Polizeihauptkommissar Werner Müller vom Sachgebiet Verkehr und Mitglied der Unfallkommission.

„Hier sind die Maßnahmen der Unfallkommission mittlerweile an den Grenzen angelangt.“, berichtet Werner Müller. Ein paar Möglichkeiten zur besseren Erkennbarkeit der Verkehrszeichen wollen die Experten allerdings noch versuchen. Auch gezielte Geschwindigkeitskontrollen sind geplant. Selbst einer verkehrspsychologischen Ingenieurin soll die Stelle zur Begutachtung nun vorgestellt werden. Alternativen, wie die Einrichtung einer Ampelanlage oder sogar den Bau eines Kreisels hält Müller für zu teuer und aufwendig.

Insgesamt ermittelte die Unfallkommission landkreisweit 19 Häufungsstellen für das vergangene Jahr. In den meisten Fällen liege die Bewertung aber an der Grenze. Oft ist schon allein das hohe Verkehrsaufkommen der Grund, dass es zum Beispiel an vielbefahrenen Kreuzungen besonders häufig kracht.

Eine Ausnahme und regelmäßiger Gast in der Unfallhäufungsstatistik ist neben der Oyler Straße die Kreisstraße 136 zwischen Hoya und Duddenhausen. Hier erwischt es besonders oft Motorradfahrer. Sie stürzen auf der kurvigen Strecke ohne Fremdeinwirkung. „Wir empfehlen, die Kurven so zu kennzeichnen, dass die Motorradfahrer sie besser wahrnehmen“, erklärt Verkehrsexperte Müller.

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