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Abitur ist nicht alternativlos

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Erneut mehr NRW-Schüler durch Abiprüfungen gefallen
Die Zahl der Abiturienten steigt - aber auch die derjenigen, die keinen Abschluss schaffen. © dpa

Landkreis Nienburg - Der Trend geht zum Abitur. Bundesweit hatten zuletzt 34,7 Prozent der Schulabgängerinnen und -abgänger die Hochschulreife in der Tasche. Etwas weniger waren es im Landkreis Nienburg: 30,4 Prozent. Damit liegt der Landkreis laut Zeitungsdienst Südwest auf Platz 233 von insgesamt 433 ausgewerteten Städten und Kreisen.

Leider steige nicht nur die Zahl der Abiturienten, sondern auch die Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss. Mit 4,6 Prozent liege der Landkreis dabei erfreulicherweise unterhalb des bundesweiten Durchschnitts von 5,7 Prozent. Nachdem diese Quote zuletzt stetig gesunken war, verzeichneten die Behörden im vergangenen Jahr erstmals wieder eine Verschärfung des Problems. Die Bundesregierung hatte 2008 beim Bildungsgipfel das Ziel ausgegeben, dass maximal vier Prozent die Schule ohne einen Abschluss verlassen. Davon sei das Land derzeit weit entfernt.

Die bundesweite Entwicklung lässt sich auch im Landkreis nachvollziehen. Die Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss ist von 7,5 Prozent (2008) auf aktuell 4,6 Prozent gesunken. Die Zahl der Abiturienten ist von 18,8 Prozent (2008) auf die bereits erwähnten 30,4 Prozent gestiegen.

Eine sehr lohnenswerte Alternative zum Abitur stellt mittlerweile eine Karriere im Handwerk dar. In der weltweiten Bildungshierarchie ist der Meisterbrief inzwischen sogar etwas besser als das Abitur, weil er dem Bachelor gleich gestellt ist.

„Schuster, bleib bei deinen Leisten“ gilt also nicht mehr. Stattdessen kann der Handwerker von heute auch der Manager von morgen sein. Der Einkommensvergleich gibt durchaus Anlass dafür, dass ein auskömmliches Einkommen nicht mehr allein über Abitur und Studium zu erreichen ist.

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