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Mühlenfest in Eystrup: Alte Dame begrüßt 600 Gäste

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Beim Mühlenfest in Eystrup lieferten die „Fritzlich’s“ aus Arnshausen bei Bad Kissingen in Bayern gestern auf dem Gelände der Familie Schneermann bereits zum fünften Mal die Musik. - Foto: Jana Wohlers
Beim Mühlenfest in Eystrup lieferten die „Fritzlich’s“ aus Arnshausen bei Bad Kissingen in Bayern gestern auf dem Gelände der Familie Schneermann bereits zum fünften Mal die Musik. - Foto: Jana Wohlers © -

Eystrup - Von Jana Wohlers. Pfingstmontag ist Mühlentag. Wenn jährlich bundesweit die historischen Bauwerke ihre Türen öffnen, darf auch eine über 150 Jahre alte Dame nicht fehlen: „Margarethe“, die 1861 erbaute Turmholländer Windmühle auf dem Gelände der Familie Schneermann in Eystrup. Hunderte Besucher nutzten gestern das sonnige Wetter für einen Besuch der alten Dame.

Von Führungen durch die Mühle über Mahl-Vorführungen bis hin zu Vorstellungen der Jugendfeuerwehr und musikalischen Einlagen hatten sich die Veranstalter wieder einiges einfallen lassen.

Los ging es traditionell mit einem plattdeutschen Gottesdienst unter der Leitung von Prädikantin Ursula Menzel. Der Posaunenchor sorgte für die musikalische Untermalung.

Die schattigen Plätze rund um das historische Bauwerk nutzen zahlreiche Besucher zum Entspannen. Klein und Groß ließen sich dabei selbst gebackenen Kuchen oder eine Bratwurst schmecken.

Die Musik lieferten die „Fritzlich’s“ aus Arnshausen bei Bad Kissingen in Bayern, die bereits zum fünften Mal anlässlich des Mühlenfests in Eystrup spielten.

Während sich die Erwachsenen dem Schnacken und Schlemmen widmeten, gab es für die jüngsten Besucher einiges zu entdecken: Wer mochte, konnte auf einer Hüpfburg und dem weitläufigen Gelände toben oder sich ein schönes Motiv auf das Gesicht schminken lassen.

Für jede Menge Spannung sorgte die Jugendfeuerwehr Eystrup: Sie präsentierte nicht nur ihr Einsatzfahrzeug, sondern demonstrierte das Löschen eines Fettbrands und – passend zum Mühlentag – eine Mehlexplosion.

Eine Reise durch vergangene Zeiten boten Vorführungen der historischen Mahlkunst, als das Mehl noch mit der Kraft des Winds oder per Hand hergestellt wurde. Der Transport durch die verschiedenen Stockwerke der Mühle erfolgte – ganz traditionell – per Flaschenzug. Als „Mann vom Fach“ agierte Müller Wilfried Bremer, der seit rund 20 Jahren jede freie Minute in „seine alte Dame“ steckt. „Ohne Wilfried wäre uns hier vieles gar nicht möglich“, weiß Helmut Schneermann. „Sein Engagement ist unersetzbar.“

„Margarethe“ befindet sich in der fünften Generation im Besitz der Familie Schneermann. Heinrich Schneermann, Vater des aktuellen Inhabers Helmut Schneermann, nutzte das Bauwerk bis Mitte der 90er-Jahre.

Seit 1998 gibt es das Mühlenfest in Eystrup, 20 Jahre lang also. Ein weiterer Grund für „Margarethe“ zu feiern, die mit ihren stolzen 157 Jahren hier und da schon etwas gebrechlich ist.

Die Eystruper Mühlenfreunde, ein Verein aus rund 70 Mitgliedern, hat sich den Erhalt des historischen Bauwerks auf die Fahne geschrieben.

Der Erlös des Mühlenfests sowie Spenden und Einnahmen aus der Nutzung des Trauzimmers kommen dem Erhalt der Mühle zugute.

Geplant sind Sanierungen im zweiten Stockwerk der Mühle und des Steinbodens sowie der Erwerb von Segeln für die Mühlenflügel.

Die rund 600 Besucher, die gestern in „Margarethes“ Schatten die Seele baumeln oder ihren Blick auf der Galerie in die weite Ferne schweifen ließen, fanden lobende Worte zum Mühlenfest. Die Eystruper Mühlenfreunde zeigten sich zufrieden mit der Besucher-Resonanz für ihre „Margarethe“.

www.muehle-eystrup.de

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