Figuren zeichnen, ist ein Handwerk, das laut Winkelmann besonders sein Lieblingsschriftsteller Stephen King beherrscht. „Ich kenne niemanden, der bessere Figuren zeichnet“, sagt er. Diese sind für Winkelmann realer als einige Freunde im wahren Leben. „Und wenn das ein Schriftsteller schafft – das ist der Wahnsinn.“
Sicherlich ist die Abgeschiedenheit auch eine gute Inspiration. Das Haus von Andreas und Stefanie Winkelmann liegt zwischen Feldern und Wäldern. Dort leben sie seit rund zwei Jahren. „Wir wollten gerne aufs Land ziehen“, sagt er. Zuvor lebten sie in Barme. Ihre 23-jährige Tochter lebt nicht mehr mit in dem Haus, jedoch zwei Hunde.
Das erste Exemplar seines neuen Werks hat Andreas Winkelmann seiner Tochter Nina zum Geburtstag geschenkt. Ihr hat er es gewidmet. Beim Lesen vertraut der Autor jedoch zunächst auf das Urteil seiner Frau. Sie liest die ersten Entwürfe. „Er merkt, ob ich schnell durchlese und es mich packt – oder eben nicht“, sagt sie. Dabei liest sie eigentlich lieber Liebesromane.
Für eine Rohfassung braucht Andreas Winkelmann etwa drei Monate, danach legt er sie für rund acht Wochen beiseite. „Dann lese ich sie noch mal, und sie bekommt den Feinschliff“, sagt er.
Das nächste Buch ist schon fertig, ein weiteres in der Mache. Bald geht es für den Hoyerhäger auf eine Trekking-Tour in den Nationalpark Sarek in Lappland. „Der wird als letzte Wildnis Europas bezeichnet“, sagt er. Dort will er gemeinsam mit einem Freund rund zwei Wochen in absoluter Abgeschiedenheit leben, ohne Strom, ohne Handyempfang. Und wer weiß, vielleicht spielt das nächste Buch in einem Nationalpark.
Das Buch „Housesitter“ (ISBN 978-3-8052-5102-0) erscheint morgen im Wunderlich-Verlag und kostet 14,99 Euro.