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Arbeiter hängen noch hinterher - aber die Preise stehen

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Sthet kurz vor der Eröffnung: Das Nienburger Wesavi.
Sthet kurz vor der Eröffnung: Das Nienburger Wesavi. © Leif Rullhusen / Aller-Weser-Verlag

NIENBURG - Von Nikias Schmidetzki. Die Arbeiter hängen noch hinterher - aber die Preise stehen fest. Noch im August soll das Nienburger Ganzjahresbad Wesavi den Betrieb aufnehmen.

Immerhin. Das erste Wasser ist schon da. Und auch wenn auf dem Außengelände noch Baufahrzeuge unterwegs sind – der Aufsichtsrat zeigt sich vorsichtig optimistisch, den Betrieb noch im August aufnehmen zu können. Gleichzeitig wird die von vielen seit Monaten diskutierte Frage nach den Eintrittspreisen beantwortet.

Vom zuletzt anvisierten Eröffnungtermin am 1. August haben sich die Verantwortlichen allerdings schon wieder verabschiedet. Ein heimischer Fliesenleger macht dem Unternehmen einen dicken Strich durch die Rechnung. Entgegen der Zusagen hänge er etwa zwei Wochen hinterher, hieß es gestern. Es hapere vor allem am Personal. Ein Testbetrieb – wohl noch zu alten Preisen – ist daher verschoben. Saunieren soll wiederum etwa sechs Wochen später möglich sein. Dafür ziehen Politik und Verwaltung derzeit im Hintergrund eifrig die Fäden, um den Betrieb zu ermöglichen. Gestern Nachmittag war das Bad Thema im städtischen Finanzausschuss, Verwaltungsausschuss und Rat folgen in der kommenden Woche. Dann soll die Übertragung des Neubauprojektes wie auch des Betriebes des Wesavi in die Budgetverantwortung der Bädergesellschaft übergehen.

Das Sportbecken füllt sich bereits mit Wasser.
Das Sportbecken füllt sich bereits mit Wasser. © Leif Rullhusen / Aller-Weser-Verlag

Zu schlucken galt es zunächst ein Kostenplus. Die Projektkosten liegen knapp 500 000 Euro über den geplanten 15 Millionen Euro. Dafür sind aber auch die Zuschüsse um 763 000 Euro höher. Eine Abweichung von weniger als fünf Prozent – Erster Stadtrat Professor Dr. Bernd Rudolph bezeichnete den Betrag als „Punktlandung“. Insbesondere „Unvorhergesehenes“, darunter ein harter Winter 2012/2013 und das bei den Abbrucharbeiten aufgefundene alte Freibadbecken, seien für diese Entwicklung maßgeblich, erklärte Ernst-August Kahle von der Bädergesellschaft. Zudem seien Wünsche realisiert worden, um das Bad sowohl für Sportler als auch für Kinder – für die es einen eigenen Bereich geben wird – attraktiv zu gestalten. „Wir haben uns aber auch oft gegen Varianten entschieden“, betont Aufsichtsratsvorsitzender Georg Hennig. Und einen Vergleich mit Großprojekten, wie dem Berliner Flughafen oder der Elbphilharmonie, möchte seine Stellvertreterin Anja Altmann nicht gelten lassen: „Der Aufsichtsrat hat nicht gewechselt, und wir werden fertig“, meint sie mit Blick auf das nahende Ziel Eröffnung.

Aus diesen Kosten, aus denen der jährlich zu zahlende Betrag hervorgeht, ließen sich nun die Tarife entwickeln. Sie setzten sich zusammen aus Beratungen, Hochrechnungen und anderen Preisen. Klar ist: Zur kompletten Kostendeckung werden die Eintrittspreise nicht herangezogen. Sie beginnen bei 2,20 Euro für anderthalb Stunden (für ein Kind im Freizeit- und Sportbereich) und enden bei 17,50 Euro für eine Tageskarte inklusive Saunabenutzung und sämtlicher anderer Bereiche. Dazwischen gibt es noch die Möglichkeit, zusätzlich den Gesundheitsbereich zu nutzen, außerdem sind die Tarife nach Zeit (1,5 Stunden, drei Stunden oder Tageskarte) gestaffelt sowie in den Normal- und den Sommertarif gestaffelt. Ermäßigungen gibt es für Familien sowie durch übertragbare Geldwertkarten. Je höher der Wert der Karte ist, umso deutlicher fällt auch der Rabatt auf den Eintrittspreis aus.

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