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Trotz klaffender Lücken: Deich schützt Hoya-Ost schon

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Immer die Ruhe, hier ist keiner auf der Flucht! Der Bücker Heinz E. Hornecker fotografierte diese idyllische Szene auf einem Deich in Hoya – so schön kann Katastrophenschutz sein.
Immer die Ruhe, hier ist keiner auf der Flucht! Der Bücker Heinz E. Hornecker fotografierte diese idyllische Szene auf einem Deich in Hoya – so schön kann Katastrophenschutz sein. © Mediengruppe Kreiszeitung

Von Michael WendtSie sollen den Ostteil Hoyas vor Hochwasser schützen, aber im Moment können die vor mehr als einem Jahr errichteten Deiche ihrer Funktion nur halbwegs gerecht werden. Der Grund: In ihnen klaffen Lücken. Die größte davon im Westen, direkt am Weser-Fluss. Zwischen der Papierfabrik und dem Ruderhaus fehlen noch die mobilen Schutzwände.

„Dem Land fehlen in diesem Jahr die Mittel, um den Deichbau zu bezuschussen“, erklärt Bauamtsleiter Rolf Walnsch. Deshalb habe die Stadt für 2015 nur die Planungen für die „Ingenieur-Bauwerke“ in Auftrag gegeben, mit denen die Lücken geschlossen werden sollen.

Ab kommendem Jahr erhält Niedersachsen jedoch wieder EU-Mittel, hofft Rolf Walnsch, sodass der Deichbau 2016 weitergehen kann. Das Land bezuschusst diesen zu 70 Prozent, die restlichen Baukosten trägt die Stadt Hoya.

Im nächsten Jahr sollen in den Gärten der Weser-Anlieger Fundamente hergestellt werden, auf denen bei Bedarf mobile Schutzwände befestigt werden können.

Eine weitere Lücke im Erddeich findet sich auf dem Steinwerder, wo ein Feldweg unter der Bahntrasse hindurch in die Eystruper Marsch führt. Dort entsteht laut Walnsch ebenso ein Deichschart wie am Ortsausgang Richtung Hassel und bei der Zufahrt zur Papierfabrik. Bei Bedarf können diese Öffnungen geschlossen werden.

Die Erddeiche sind grundsätzlich hergestellt, inklusive der zugehörigen Gräben und Deichverteidigungswege. Die Wälle bieten trotz der Lücken bereits einen gewissen Schutz.

Möglicherweise werde noch ein kurzes Stück Erddeich gebaut: an der Einmündung der Von-dem-Bussche-Straße, die zur Papierfabrik führt. Gut möglich aber auch, dass die gesamte Lücke im Osten der Deichlinie durch ein „Ingenieur-Bauwerk“ aus Stahl und Beton geschlossen wird. Genaueres werden die Planungen ergeben.

Währenddessen betreiben die Schafe auf den Deichen bereits aktiven Hochwasserschutz. „Mit ihrem besonderen Gebiss halten sie das Gras kurz. Die Pflanzen reagieren darauf, indem sie größere Wurzeln bilden und sich noch fester im Boden verankern. Auch der Klauentritt der Tiere festigt die Grasnarbe; gleichzeitig werden Mauselöcher und Maulwurfsgänge zugetreten. All das stabilisiert die Deiche, weil Wind und Wasser kaum noch Boden abtragen können.“ Das schreibt die Landwirtschaftskammer auf ihrer Internetseite.

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