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Nicht nur eine Ursache?

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Die Befragung stellte Dr. Horst Rode den Installateuren vor.
Die Befragung stellte Dr. Horst Rode den Installateuren vor. © Kreisverband für Wasserwirtschaft

NIENBURG. Mit der Umfrage zur Erforschung von Lochfraß an Wasserleitungen setzten sich jetzt Installateure im Landkreis Nienburg auseinander.

Wie berichtet, will der Kreisverband für Wasserwirtschaft endgültig klären, ob es – wie immer wieder behauptet – im Bereich Erichshagen/Holtorf auffallend viele Fälle von Lochkorrosion gibt und wenn ja, woher das kommt. Grundlage für gegebenenfalls weitere Maßnahmen ist eine repräsentative Umfrage, die jetzt angelaufen ist. Eine besondere Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang den Installateuren zu. Der Installateurausschuss im Landkreis Nienburg setzte sich bei seiner Sitzung im Blattpavillon der Deula intensiv mit der Thematik auseinander.

Die Umfrage ist unter inhaltlicher Mitarbeit der Wasserversorger im Landkreis Nienburg von Dr. Horst Rode von der Leuphana-Universität Lüneburg entwickelt worden. Begleitet wird das gesamte Projekt von Manuel Wehr, Fachbereichsleiter Umwelt beim Landkreis Nienburg; Partner im technischen Bereich ist das DVGW-Technologiezentrum in Karlsruhe. Im Rahmen der Sitzung erläutere Dr. Rode die statistischen Prinzipien, mathematischen Grundlagen und die Grenzen der Methodik und ging auch auf die abzufragenden Inhalte ein. Ziel sei, zumindest belastbare Daten über die Schadensfallhäufigkeit im Kreisgebiet zu bekommen. In diesem Zusammenhang dankte Joachim Oltmann, Leiter Wasserversorgung beim Kreisverband und Vorsitzender des Installateurausschusses, den übrigen elf im Kreisgebiet tätigen Wasserversorgern für ihre Bereitschaft, sich an der Repräsentativumfrage zu beteiligen.

Als persönlich bekannte Ansprechpartner für die Kundinnen und Kunden komme den Installateuren im Rahmen der Umfrage eine besondere Bedeutung zu, betonte Ausschussvorsitzender Oltmann. Sie seien wichtige Multiplikatoren und das Bindeglied zwischen Versorgern und Endverbrauchern. Wie der Verband sind aber auch die Installateure skeptisch, ob das Engagement zur Klärung der Lochfraßdebatte ein befriedigendes Ergebnis bringen wird: Für Korrosion gibt es nach ihrer Erfahrung eine enorme Vielzahl von möglichen Ursachen; angefangen von fehlenden Feinfiltern über Kriechströme und inzwischen überholte Verarbeitungsmethoden bis zu mangelhaften Materialien. Auch Joachim Oltmann fürchtet: „Am Ende des Tages werden wir wohl nicht die eine Antwort haben. Die Fachliteratur ist sich einig, dass für das Entstehen von Lochkorrosion mehrere kritische Parameter wirksam werden müssen.“

Klar sei aber immerhin, dass es, so Oltmann, nicht am Wasser liege: Der Ingenieur zitierte entsprechende Gutachten, nach denen die Parameter des Drakenburger Wassers im Zusammenhang mit Kupferrohren unproblematisch sind. Anfang des Jahres soll die Auswertung der Befragung bereits Tendenzen erkennen lassen. Das Endergebnis soll im Frühjahr vorliegen. Von dem wiederum hänge das weitere Vorgehen ab.

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