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„Behausung des Dudo“ mit einem eigenen Schloss

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Das „Doenhauser Schloss“ wurde im 18. Jahrhundert erbaut und prägt das Ortsbild Doenhausens bis heute. ·
Das „Doenhauser Schloss“ wurde im 18. Jahrhundert erbaut und prägt das Ortsbild Doenhausens bis heute. · © Foto: André Steuer

Doenhausen - Von André Steuer. In unserer Serie „Eystrup von A bis Z“ werfen wir heute einen Blick auf Doenhausen. Seit 4  000 Jahren ist die Doenhauser Feldmark ununterbrochen besiedelt. Bis 1929 war dieses schöne Fleckchen Eystrups noch ein eigenständiges Dorf.

Der Name Doenhausen hat nach Ansicht der Sprachforscher seinen Ursprung in der sächsischen Zeit um 700 nach Christus. Die Endung „-hausen“ bedeutet soviel wie „Behausung von“. Betrachtet man zudem den Ortsnamen Duddenhausen, dann findet sich dabei im Ursprung des Namens eine Gleichheit mit Doenhausen.

Duddenhausen, ursprünglich: Dudenhausen, weist auf den Namen „Dudo“ hin. Dudo ist ein altsächsischer männlicher Vorname und hieß soviel wie „der Ältere“. Demzufolge bedeuteten sowohl Doenhausen als auch Duddenhausen: „Behausung des Dudo“.

Das Vorhandensein von frühbronzezeitlichen Hügelgräbern weißt darauf hin, dass die Doenhauser Feldmark schon seit der Zeit vor 4 000 Jahren ununterbrochen bewohnt gewesen ist.

Aufgrund der günstigen Lage zwischen Flussauen und der Geest hatten die Bewohner niemals die Veranlassung, ihre Wohnsitze zu verlassen. Es gilt als wahrscheinlich, dass sich die zerstreut liegenden Einzelhöfe nach und nach zu einem Dorf zusammenschlossen.

Aus der späteren Sachsenzeit liegen für Doenhausen viele archäologische Funde vor. Beim Bau des Schünemannschen Hofs an der Bundesstraße 215, entdeckte man einen Urnenfriedhof aus der Sachsenzeit.

Doenhausen war zu allen Zeiten ein landwirtschaftlich strukturierter Ort. Bis heute haben jedoch nur wenige landwirtschaftliche Betriebe die Zeiten überstanden. Allerdings blieben in vielen Fällen die Häuser erhalten. Das Doenhauser Schloss, dem ehemaligen Gutshof der Familie von Kronenfeldt, besteht bis heute. Auch ihr äußeres Erscheinungsbild ist noch im Wesentlichen vorhanden.

Das 1775 erbaute Fachwerkhaus erwarben 1866 Graf Bremer aus Cadenberge und seine Gattin Gräfin Sophie Bremer, geborene von Staffhorst aus Hoya als ein Hochzeitsgeschenk für ihre Tochter Amalie. Nach dem Kauf wurde das Haus erweitert. Es kamen ein Turm hinzu sowie eine weitere Etage. Seitdem nannte man es „Schloss Doenhausen“. Bis Mitte der 50er-Jahre bewohnte die Familie von Kronenfeldt den Gutshof. Nach dem Tod des letzten Familienmitgliedes wurde der Besitz an eine Eystruper Familie verkauft.

Doenhausen verfügte, ebenso wie Gandesbergen, zeitweilig sogar über eine eigene Schule. In einem Protokoll vom 6. November 1888 beschloss der Schulausschluss, dass Doenhausen und Gandesbergen unabhängig von Eystrup eine eigene Schule haben sollten. Die Schule wurde 1890 an der Querstraße in Doenhausen fertiggestellt und bezogen. Erst nach dem Neubau der Eystruper Schule 1913 gingen die Schüler der die beiden Gemeinden wieder in Eystrup zur Schule. 1929 wurde Doenhausen der Gemeinde Eystrup angegliedert.

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