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Ruderblätter von havariertem Schiff komplett abgerissen

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Schneller Einsatz: Nach wenigen Minuten hatte der Taucher den Schaden an der Ruderanlage inspiziert.
Schneller Einsatz: Nach wenigen Minuten hatte der Taucher den Schaden an der Ruderanlage inspiziert. © Leif Rullhusen

Nienburg - von Leif Rullhusen. Der Taucheinsatz am Freitagvormittag im kalten Nienburger Weserwasser war kurz. Sein Ergebnis wenig überraschend: "Alle drei Ruderblätter sind abgerissen. Das hatten wir bereits erwartet", berichtet Stefan Luckau vom Ingenieurbüro Nibbe.

Das Fachunternehmen aus Buxtehude koordiniert die Bergung der "Yggdrasil". Das Tankschiff war vor knapp zwei Wochen bei einem missglückten Wendemanöver auf Höhe der B 6-Weserbrücke havariert und liegt seit dem in Nienburg am Pier des Getreidespeichers. Von dort werden es zwei Schlepper in der kommenden Woche nach Minden in eine Werft bringen. Zuvor wird die Ladung abgepumpt, um es für den Schleppvorgang leichter zu machen.

Auf die Taucher wartet indes noch eine weitere Aufgabe. Sie müssen die jeweils 300 Kilo schweren abgerissenen Ruderblätter mit im Weserschlick suchen und anschließend bergen. Die Suche erfolgt mit Hilfe eines Sonars statt, das sich auf einem Dreibein befindet. Das lässt das Bergungsteam von einem Boot auf den Grund herunter. "Von dort scannt es die Umgebung", erklärt Luckau. Wie schnell die Männer Erfolg haben werde, könne man schwer abschätzen. "Die Strömung könnte die Ruderblätter fortgetragen haben." Zwar wiegt jedes Blatt rund 300 Kilo, ist aber hohl und besitze daher viel Auftrieb, erläutert der Spezialist.  Sobald die Wrackteile entdeckt sind, werde man eine Bergungsstrategie entwickeln. Geborgen werden die Ruderblätter auf jeden Fall, da sie sonst eine Gefahrenstelle in der Weser sind.

Allein den Schaden beziffert das Bergungsunternehmen auf 20000 Euro. Dazu summieren sich die Abschlepp- und Bergungskosten.

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