Die Verständigung mit der Welt ist eine der Aufgaben, die Magdalena und Andreas intensiv mit Simon üben. „Für Eltern mit einem ,normalen’ Kind kaum vorstellbar“, sagt sie. Ihr neuester Ansatz ist eine Reittherapie. Tiere liebt er, den Hof in Wölpinghausen, den er einmal pro Woche besucht, hat er sofort ins Herz geschlossen. Noch wissen die Joniks nicht, wie sie diese Stunden auf Dauer finanzieren sollen. Aber das wird sich finden. Hauptsache, Simon ist glücklich und kommt voran.
Und Corona? Wie hat sich dieses Jahr mit dem Virus auf die Familie ausgewirkt? „Wir haben eher davon profitiert“, sagt Magdalena. Im Kindergarten, den Simon besucht, waren die Gruppen viel kleiner. Das verschaffte den Erziehern mehr Zeit für jedes einzelne Kind, ließ mehr Raum für die Integration in die Gemeinschaft.
Simon zu integrieren und ihm die bestmöglichen Chancen zu geben, ist der Grund für den Blog, den Magdalena seit seiner Geburt füllt. „Xboy Strahlemann“ (www.xboystrahlemann.de) nennt sie ihn dort und erzählt vom Leben ihrer außergewöhnlichen Familie, um anderen in ähnlichen Situationen zu helfen. Eltern, die ein Kind mit Down Syndrom erwarten, erklären, was das Leben mit solch einem Kind bedeutet. Sie erzählt vom Glück, aber auch von Sorgen und Zweifeln.
Die Entscheidung für oder gegen dieses Kind mussten Magdalena und Andreas nicht treffen. Wie sie sich entschieden hätten, mit der Diagnose schon in der Schwangerschaft? Diese Frage, sagen sie, können sie nicht beantworten. Und sie können sowohl diese als auch jene Entscheidung von werdenden Eltern gut nachvollziehen. Die positive Energie, die sie aus dem Leben mit ihrem Sohn ziehen, wollen sie in jedem Fall mit anderen teilen.