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156 und ein bisschen müde

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Am Fuße und in der Windmühle feierten die Eystruper Mühlenfreunde am Montag ein gut besuchtes Fest. - Foto: Jana Wohlers
Am Fuße und in der Windmühle feierten die Eystruper Mühlenfreunde am Montag ein gut besuchtes Fest. © Jana Wohlers

Eystrup - Von Jana Wohlers. Strahlender Sonnenschein, bunte Attraktionen, zahlreiche Besucher und eine sehr betagte Dame: Die Turmholländer Windmühle „Margarethe“ stand Pfingstmontag traditionell im Mittelpunkt des Geschehens. Pünktlich zum bundesweiten Mühlentag öffneten die Eystruper Mühlenfreunde die Türen „ihres“ alten Bauwerks zum Mühlenfest.

Die 1861 gebaute „Margarethe“ gehört an Pfingsten für viele Bewohner von innerhalb und außerhalb der Samtgemeinde zum Programm wie Brötchen zum Sonntagsfrühstück. Rund um den beeindruckenden Bau ließen es sich Klein und Groß am Montag inmitten von Historie und ganz viel Grün gut gehen.

Das Mühlenfest startete traditionell mit einem plattdeutschen Gottesdienst unter der Leitung von Prädikantin Ursula Menzel (Eystrup). Für die musikalische Begleitung sorgte der Eystruper Posaunenchor.

Anschließend zeigten die Eystruper Mühlenfreunde, was sie sich für das Fest hatten einfallen lassen. Auf dem Gelände der Familie Schneermann, die sich bereits in fünfter Generation um „Margarethe“ kümmert, gab es für jeden Geschmack das passende Angebot. Während sich die Kleinsten auf der Hüpfburg austobten, im Sand buddelten oder sich ein Motiv auf das Gesicht schminken ließen, genossen die Erwachsenen die gemütliche Atmosphäre rund um die Windmühle beim Schlemmen und Schnacken.

„Fritzlich’s“ spielten auf

Dazu spielten die „Fritzlich’s“ aus Arnshausen bei Bad Kissingen in Bayern auf. „Wir kommen seit vier Jahren jedes Jahr gerne her“, erzählten die Musiker, „die Kulisse ist toll“.

Interessierte Mühlenbesucher machten sich auf den Weg zurück in vergangene Zeiten, in denen das Mehl noch mit der Kraft des Winds gemahlen wurde – oder per Hand. Wer mochte, der konnte sich während der Führungen selbst als Müller ausprobieren, die Mahltechnik lernen und unter den fachkundigen Augen von Müller Wilfried Bremer Mehl mahlen.

Die Eystruper Mühlenfreunde haben sich den Erhalt des historischen Bauwerks auf die Fahnen geschrieben. „Der Erlös des Mühlenfests wird für Sanierungsmaßnahmen verwendet“, erklärte Mühlen-Inhaber Helmut Schneermann. Auch Spenden und die Einnahmen aus der Nutzung des Gebäudes als Trauzimmer kommen dem Erhalt des Bauwerks zugute.

Kornboden soll saniert werden

Momentan schwächelt „Margarethe“ altersbedingt im zweiten Stock. Der Boden im Kornboden ist über die Jahre teilweise marode geworden. „Unser Ziel ist es, ihn bis zum nächsten Mühlenfest zu sanieren“, sagte Schneermann.

Wer auf der Galerie des Turmholländers den Blick in die Ferne schweifen und die Seele baumeln ließ, der tat gerne mit einer Spende einen Beitrag zum Erhalt der Mühle.

Weniger ruhig ging es bei der Jugendfeuerwehr Eystrup zu: Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen präsentierten ein Feuerwehrfahrzeug und zeigten unter anderem, wie man einen Fettbrand löscht, warum volle Deo-Dosen in den Sondermüll gehören und – passend zur Mühle – wie eine Mehlexplosion aussieht.

Die Eystruper Mühlenfreunde waren erfreut über die große Resonanz. Auch die Besucher fanden lobende Worte für dieses Fest in toller Atmosphäre unter „Margarethes“ Fittichen.

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