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Blick auf die eigene Geschichte

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Auf der Karte von Washington D.C. verschafft sich Wilken Harms einen ersten Überblick.
Auf der Karte von Washington D.C. verschafft sich Wilken Harms einen ersten Überblick. © -

Schweringen - (sh) · Vor über einem Jahr schickte der Abiturient Wilken Harms aus Schweringen seine Bewerbung für ein besonderes Auslandsjahr ab. Er hatte sich vorgenommen, für den Verein „Aktion Sühnezeichen Friedensdienste“ (ASF) einen Freiwilligendienst im Ausland abzuleisten.

Der gemeinnützige Verein mit Sitz in Berlin setzt sich für den Austausch und die Verständigung zwischen Generationen, Völkern, Kulturen und Religionen ein. Grundgedanke von ASF ist dabei die kritische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und seinen Folgen. „Ich habe großes Interesse an der Materie und möchte einen Blick auf meine Geschichte und Identität aus dem Ausland werfen“, erzählt der Schweringer.

Wilken Harms‘ Bewerbung war erfolgreich, und so ist er einer von etwa 180 Freiwilligen in Deutschland, die ab September ihren Dienst im Ausland leisten wollen. In Washington D.C. wird er für knapp zwölf Monate im „United States Holocaust Memorial Museum“ arbeiten. Das Museum dient als Gedenkstätte des Holocausts und beteiligt sich an Nachforschungen diesbezüglich. Um den Freiwilligenplatz zu finanzieren, war der Abiturient von ASF angehalten, einen Förderkreis von 15 Personen aufzubauen, die durch ihren Beitrag einen Teil der entstehenden Kosten decken. „Ich bin dankbar, einen Förderkreis gefunden zu haben und freue mich, dass es jetzt losgehen kann“ so Harms.

Seine Reise beginnt mit einem Vorbereitungsseminar in Berlin. Anschließend geht es in die Vereinigten Staaten, wo er nach kurzer Zeit die Arbeit im Museum aufnehmen kann. „Ich werde sowohl in die Verwaltung als auch in die Nachforschungen des Museums eingebunden sein“, erläutert der Freiwillige. Zum Beispiel wird er Führungen durch das Museum geben oder an Datenbanken von Holocaust-Überlebenden und Nachfahren arbeiten. „Dadurch wird die Lebensgeschichte dieser Leute dokumentiert und Interessierte können herausfinden, wo ihre Vorfahren abgeblieben sind“, erklärt er.

Wohnen wird Wilken Harms in einer großen Wohngemeinschaft in der Nähe seiner Arbeitsstätte. „Den Platz habe ich über den jetztigen freiwilligen ASFler in Washington D.C. bekommen“, freut sich der Schweringer. In einigen Monaten wird Wilken Harms über Eindrücke und Erfahrungen seines Freiwilligendienstes berichten.

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