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Von blödsinnig-lustig bis voll krass

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Comedian Benni Stark (links) berichtet allerhand Amüsantes und Erweckendes aus seinem Ehealltag und bringt damit das Publikum im Filmhof zum Lachen. Fotos: CHRISTEL NIEMANN
Comedian Benni Stark (links) berichtet allerhand Amüsantes und Erweckendes aus seinem Ehealltag und bringt damit das Publikum im Filmhof zum Lachen. Fotos: CHRISTEL NIEMANN © -

Hoya - Von Christel Niemann. Zweimal jährlich zeigt der Filmhof Hoya, zu welcher stilistischer Vielfalt man dort fähig ist. Am vergangenen Freitagabend war der große Kinosaal für Komikerfreunde geöffnet, während die Spaßmacher der Bremen-Vier-Comedy-Tour mitsamt Moderator Mario Roggow ausgiebig gefeiert wurden. Von blödsinnig-lustig bis voll krass ging es mit den Comedians dieses Mal zur Sache.

Nach kurzem Anheizen hatte Roggow das Publikum auf Betriebstemperatur gebracht und dann wurde auch schon der erste Comedian auf die Bühne geschickt: Benni Stark aus Lübeck, der sich um Kopf und Kragen redete und unablässig seine teils kruden Wahrheiten auf sein Publikum abfeuerte, während er immer wieder die wenig philosophisch geerdeten Ansichten seiner 84-jährigen Großmutter schilderte. Auch aus seinem Ehealltag wusste er allerhand Amüsantes und Erweckendes zu berichten. Etwa wenn einem nächtens in Löffelchenstellung einmal klammheimlich ein Furz entweicht. Stark: „Das wird mit einem ,ich dich auch‘ gekontert.“

Weiter ging es mit dem von Roggow angekündigten Hauch Las Vegas und Offenbach, dem Pop-Kabarett, bestehend aus Bastian Korff und Florian Ludewig, die ihre Kunst als Momentaufnahme zwischen ambitioniert tiefsinnigen und schalkhaften Betrachtungsweisen auf die Bühne brachten. Dabei gab es kaum etwas worüber die beiden kongenialen Partner nicht charmant zu plaudern oder stimmgewaltig singen wussten. Selbst die donnernden Predigt-Tiraden von „Pater Leppich“ haben die Zwei ins Programm gepackt und flankierten diese mit teils aktuellen teils auch nostalgischen Melodien zu einem musikalischen Vergnügungscocktail, der gefiel und gute Laune machte.

Reichlich geriatrisches Wissen streute Johannes Flöck ins Publikum. Das Alter und die damit verbundenen Leiden schienen für ihn eine zwingende Gerechtigkeit im Leben eines jeden Menschen zu sein. Doch Flöck haderte nicht, im Gegenteil, er machte allen Mut die Veränderungen positiv zu sehen. Vor allem, wenn der Kopf einem Vorschläge macht, die der Körper nicht mehr erfüllen kann. Er selbst hat den Bogen ohnehin längst raus: „Ich sehe die Welt inzwischen mit anderen Augen – und das klappt dank nachlassender Sehstärke sehr gut.“ Zum Brüllen komisch, wie Flöck von seinen sportlichen Erfahrungen beim derzeit angesagten EMS-Training berichtete. „Ich glaube, ich bin so steif, weil meine Haut noch so straff ist“, sinnierte er.

Auch wenn in Summe längst nicht alle Gags gezündet haben, gab es am Ende doch viel und verdienten Applaus für die vier Künstler. Das Publikum fühlte sich bestens unterhalten.

Nächster Termin:

Fans der Bremen-Vier-Comedy-Tour sollten sich Freitag, den 6. November, vormerken. An diesem Abend steht im Filmhof Hoya bereits die nächste Auflage der Veranstaltung an.

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