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Bücker diskutierenüber Baumschutz

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Bücken - Von Alexandra HübscherDas Thema Baumschutz nahm im Flecken Bücken zuletzt eine große Rolle ein, etwa im Bauausschuss und bei den vergangenen Ratssitzungen (wir berichteten). Jetzt hatte die Gemeinde für Mittwochabend zu einer Bürgerversammlung im Dorfgemeinschaft- und Feuerwehrhaus eingeladen. Mehr als 20 Bücker kamen. In erster Linie galt es, einen Weg zu finden, Bäume ohne den Erlass einer Baumschutzsatzung zu schützen.

Unter anderem mit dabei: Bürgermeister Wilhelm Schröder, sein Stellvertreter Alexander Sporleder, der Bauausschussvorsitzende Stefan Meyer, die Vorsitzende des Verkehrs- und Verschönerungsvereins, Imtrud Gläser, sowie Förster Uwe Niedergesäß.

Einleitend sagte Bürgermeister Wilhelm Schröder: „Diese Versammlung ist auch für uns Neuland. Dass in der letzten Zeit einige Bäume durch Landwirte gefällt worden sind, schlug beachtliche Wellen. Es erfolgten Leserbriefe und Anfragen für diese Versammlung. Ich freue mich, dass die Angelegenheit auf ein solches Interesse gestoßen ist.“

Schröder sagte erneut, dass eine Baumschutzssatzung keine Lösung sei. „Um es einmal lapidar zu sagen: Wir haben Bedenken, dass vor dem Erlass einer solchen Satzung die Eigentümer vorsorglich noch einmal die Sägen scharf machen.“

Der Schlüssel zu einer Lösung des Problems sei die Zusammenarbeit mit den Bürgern. Denn die meisten schützenswerten Bäume sind Privateigentum. „Bevor die Gemeinde einen Baum fällt, holen wir uns die fachkundige Meinung unseres Försters Uwe Niedergesäß ein“, sagte Wilhelm Schröder. „Zudem gehen die Bürger meines Erachtens nach sehr verantwortungsvoll mit den Pflanzen und Bäumen innerhalb der Gemeinde um.“

In Altenbücken hinter dem Eichhof stehen zwei alte Eichen, die so erhaltenswürdig sind, dass sie als Denkmäler gelten. Außer ihnen ist aber kein Baum im Flecken über das normale Maß hinaus geschützt.

„Was hier benötigt wird, ist eine Differenzierung zwischen privaten und öffentlichen Bäumen“, sagte Imtrud Gläser. „Um wirklich eingreifen zu können, fehlt in erster Linie ein grundsätzlicher Überblick. Grundsätzlich bieten wir als VVV natürlich unsere Hilfe an, aber dazu müssen wir erst einmal wissen, was überhaupt getan werden kann.“

Förster Uwe Niedergesäß gab zu bedenken: „Bei Geld hört der Spaß auf. Beispielsweise wurden viele alte Eichen für den Bau von Fotovoltaikanlagen gefällt.“ Bei anderen Bäumen koste der Erhalt viel Geld. „Man kann von den Einwohnern nicht verlangen, die hohen Kosten für den Erhalt und die Pflege eines Baums alleine zu tragen“, sagte Niedergesäß.

Informationsblattsoll erstellt werden

Wie geht es also weiter? Es soll ein Infoblatt gestaltet werden, das die grundsätzlichen Regeln zum Schutz von Bäumen zusammenfasst und an jeden Haushalt verteilt werden soll. Der Verkehrs- und Verschönerungsverein erklärte sich bereit, daran mitzuarbeiten, und auch die untere Naturschutzbehörde soll helfen, es zu gestalten.

Das Infoblatt soll unter anderem erklären, an welche Behörden man sich wenden kann, wenn man Fragen zu einem Baum auf dem eigenen Grundstück hat, was einen erhaltenswürdigen Baum ausmacht und was man als Eigentümer tun kann, um einen Baum bei Problemen zu erhalten.

Flächentausch in Betracht gezogen

Auch ein Flächentausch war bei der Versammlung im Gespräch: Einwohner könnten die Möglichkeit bekommen, die Fläche, auf der ein erhaltenswerter Baum steht, der Gemeinde zu übergeben und dafür eine andere zu bekommen.

Auch gab es den Vorschlag, dass die Gemeinde 50 Prozent der Kosten für die Erhaltung eines schützenswerten Baums auf einem Privatgrundstück übernimmt.

Die Neubewaldung von landwirtschaftlich nicht mehr nutzbaren Flächen soll neue Lebensräume für Wildtiere bieten.

Nun soll eine Arbeitsgruppe gegründet werden, der unter anderem Hans Kaufmann angehört. Er hatte das Thema Baumschutz ursprünglich angeregt. Es bringen sich auch der Verkehrs- und Verschönerungsverein, Teile des Bau- und Umweltausschusses, die Forstverwaltung und die Jagdpächter ihr Wissen in die Gruppe ein. Sie will zunächst schützenswerte Bäume definieren und auflisten.

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