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In Calle entsteht ein Baustein zur deutschen Energiewende

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Die Fundamente sind fertig, das Betriebsgebäude mittlerweile ebenso. Nun werden die benötigten Stahlteile aufgestellt und danach die 110-Kilovolt-Geräte installiert. Anfang Mai will die Avacon das neue Umspannwerk in Betrieb nehmen.
Die Fundamente sind fertig, das Betriebsgebäude mittlerweile ebenso. Nun werden die benötigten Stahlteile aufgestellt und danach die 110-Kilovolt-Geräte installiert. Anfang Mai will die Avacon das neue Umspannwerk in Betrieb nehmen. © -

Calle - Von Michael Wendt. Einige hundert Meter vom Weihnachtshaus in Calle entfernt entsteht derzeit in der Feldmark ein „weiterer Baustein zur Umgestaltung des deutschen Stromnetzes“ – so nennt die Avacon das Umspannwerk, das sie dort baut.

Grund dafür ist die zunehmende Einspeisung von Strom aus Windkraft-, Solar- und Biogas-Anlagen in der Region. „Im ersten Schritt wird ein zusätzliches Einspeisepotenzial von bis zu 40 Megawatt geschaffen. Zudem sollen die umliegenden Umspannwerke mit dem Neubau entlastet und die Versorgungssicherheit erhöht werden“, teilt Kirsten Fricke von der Pressestelle der Avacon mit.

Das Werk hat also nichts mit dem Neubau der 380-Kilovolt-Stromleitung von Stade nach Landesbergen zu tun, die ganz in der Nähe verläuft. Grund ist einzig die Energiewende, teilt Kirsten Fricke auf Anfrage unserer Zeitung mit. 

Umliegende Umspannwerke sollen entlastet werden

In einer Pressemeldung schreibt sie: „Die Energiewende ist geprägt vom erfolgreichen Ausbau von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien; gleichzeitig steigen die Anforderungen an das Stromnetz. Mit dem Bau des neuen Umspannwerks des Verteilnetzbetreibers Avacon kommt in Calle ein weiterer Baustein zur Umgestaltung des deutschen Stromnetzes hinzu. Das Umspannwerk dient künftig dem Zweck, das Stromnetz so auszubauen, dass der in immer größerem Umfang aus Sonne, Wind und Biomasse gewonnene Strom vom Netz aufgenommen und zu den Verbrauchsschwerpunkten transportiert werden kann.“ Außerdem sollen die umliegenden Umspannwerke mit dem Neubau entlastet und die Versorgungssicherheit erhöht werden.

Bagger und Trafo: Hydraulik trifft derzeit in Calle auf Elektrik. Dieses Bild entstand bereits kurz vor Weihnachten. - Foto: Michael Wendt
Bagger und Trafo: Hydraulik trifft derzeit in Calle auf Elektrik. Dieses Bild entstand bereits kurz vor Weihnachten. © Michael Wendt

Das Umspannwerk wird mit einer Stichverbindung an die bestehende 110-Kilovolt-Freileitung angebunden. „Hierfür muss kein zusätzlicher Mast errichtet werden – es wird lediglich ein bestehender ausgetauscht“, schreibt Fricke.

Detailwissen für Elektriker: „Im Umspannwerk werden ein Leitungsfeld, eine Sammelschiene mit 1 250 Ampere Nennstrom sowie ein Trafoschaltfeld errichtet. Weiterhin entsteht ein Betriebsgebäude, in dem die gesamte Steuerungstechnik sowie eine 20-Kilovolt-Mittelspannungsschaltanlage mit 17 Schaltfeldern untergebracht sind.“

Gesamtprojekt kostet voraussichtlich 5,7 Millionen Euro

Im Zuge der Bauarbeiten werden in der Region rund 30 Kilometer Mittelspannungs-Erdkabel neu verlegt, um das Werk in das bestehende Mittelspannungsnetz einzubinden.

Das Gesamtprojekt kostet voraussichtlich 5,7 Millionen Euro, davon entfallen rund 3,5 Millionen Euro auf den Umspannwerks-Neubau.

Baubeginn war im Oktober. Aktuell sind alle Fundamente im Umspannwerk fertiggestellt, der Trafo angeliefert, und das Betriebsgebäude fast fertig errichtet. Nun werden die Stahlteile gestellt und die 110-Kilovolt-Geräte montiert. „Die Inbetriebnahme der Anlage ist für Anfang Mai geplant“, schreibt Kirsten Fricke.

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