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Kind eines großen Netzes

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Lions Club Nienburg Nikolausball 1969
77076e4e-07a6-4f71-a98f-5d78a20f5d96.jpg © Da war der noch jung: Eine Aufnahme aus dem Winter 1969 bei einer Nikolausfeier.

Nienburg. 50 Jahre Lions Club Nienburg feiert der „Charter“ heute ab 16.30 Uhr im Nienburger Theater mit einem öffentlichen Akt. In einer Festschrift ist der Werdegang nachgezeichnet. In Kurzform gebracht hat sie Lions-Mitglied und Nienburgs ehemaliger Museumsleiter Dr. Eilert Ommen.

Ein bisschen Anschub brauchte es schon, und dann war es geschafft. Am 10. November 1965 wurde die Gründung des Lions Clubs Nienburg/Weser im alten Weserschlößchen gefeiert. Das war kein „Alleingang“, die Lions befinden sich in einem regionalen, nationalen und weltweiten Netz mit gleichen Grundsätzen und Zielen.

Genau das ist eine große Stärke. So übernahm der erst ein Jahr zuvor gegründete Lions Club Bremen-Unterweser die Aufgabe des Gründungspaten. Der Nienburger Herrenclub schwamm sich bald frei, doch nun  zur 50-Jahrfeier kam eine Abordnung aus Bremen, um nach dem ganz erwachsen gewordenen „Kind“ an der Mittelweser zu schauen.

Lions Club Nienburg früher
Herren, die sich für ihre Stadt engagiert haben, trafen sich schon früher - hier bei einem Ausflug nach Würzburg 1978. © Lions Club Nienburg

Was war vorangegangen? Die Lions Idee von „we serve“ entstand in den USA, schwappte jedoch erst nach dem Zweiten Weltkrieg nach Deutschland herüber. Und 20 Jahre nach Kriegsende war es dann in Nienburg soweit. Von den Großstädten aus wurde das Land mit Clubs „versorgt“. So lud der Lions Club Hannover drei Herren aus Nienburg ein, doch mal am Clubleben teilzunehmen, nämlich Dr. Friedrich Bultmann, Edzard von Wiarda und Ernst Stewner. Nun ja, „natürlich“ steckte die Absicht der Hannoveraner dahinter, doch in Nienburg einen eigenen Club zu gründen. Man traute sich jedoch nicht so recht. „....keiner von uns hatte den Mut, in Nienburg einen Lions Club ins Leben zu rufen. Jeder hatte für sein Verhalten Gründe, die die Herren in Hannover nicht zerstreuen konnten“, wie Ernst Stewner es später notierte.

Das änderte sich plötzlich, als Dr. Emanuel Pischel aus Bremen (mit Lionserfahrung!) als Leiter der Commerzbank  nach Nienburg kam. Er muss wie ein  deus ex machina gewirkt  haben, mit seinem eigenen Blick griff er den in Hannover gesponnenen Faden auf und ermunterte Otto Siemann zum Mitmachen. 1964 traf man sich zu viert, verabredete ein Schneeballsystem  - jeder möge einen Freund oder Bekannten gewinnen - und das klappte. Bald war man zu acht und schließlich zu 16. Die formale Auflage der amerikanischen Zentrale in Oak Brook/Illinois erfüllte man mit 20 Mitgliedern und so kam ein knappes Jahr später die sogenannte Charterurkunde per Post an, die heute im Clublokal Hasbergscher Hof hängt.

Am 26. September 1966 erhielt der Club offiziell die Charterurkunde. „Und zwei Mitglieder, die damals die Urkunde mit unterschrieben haben, sind heute noch unter uns, darüber sind wir dankbar und stolz. Es sind Dr. Adolf Pleines und Heiko Peschken. Beide haben über Jahrzehnte treu zu uns gehalten und das Clubleben und seine Wirkung nach außen ganz besonders gefördert“, teilte der aktuelle Präsident Bernd Bargemann mit.

52 Mitglieder sind – nur Herren – wohnen überwiegend in der Kreisstadt Nienburg, einige in den Samtgemeinden Marklohe, Mittelweser und Steimbke  und bilden eine enorm lebendige Gemeinschaft. Zudem hat „der Jubilar“ mehrere Clubs mit ins Leben gerufen beziehungsweise für sie gebürgt:

- Lions Club Ueckermünde - Stettiner Haff (ein Verdienst des verstorbenen Jürgen Lukas)

- Lions Club Nienburg / Weser – Cor Leonis (Damenclub)

- Lions Club Stolzenau an der Weser

- Leo Club (erster Jugendclub,1977 )

- Leo Club Nienburg Weser - Novum Castellum (2003)

Mehr zur Geschichte der Nienburger Lions ist in der nächsten Ausgabe zu erfahren.

Auch in kommenden Ausgaben sollen im BlickPunkt zum Sonntag wieder historische Stadtbilder zu sehen sein, verbunden natürlich mit der aktuellen Ansicht. Eine Aktion, die selbstverständlich für alle BlickPunkt-Leser geöffnet ist. Sie haben auch eines dieser schönen historischen Fotos? Und wissen möglicherweise eine nette Begebenheit zu dem jeweiligen Motiv zu berichten? Dann am besten mit der BlickPunkt-Redaktion unter Tel. 05021/960831 in Verbindung setzen oder gleich vorbeischauen beim BlickPunkt an der Langen Straße 3. Es wäre doch zu schade, wenn die vielen Eindrücke der Zeitzeugen aus der jüngeren Nienburger Vergangenheit verloren gingen.

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