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Unzählige Male geholfen

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Spendenübergabe des Lions Clubs Nienburg
Viele Spenden, wie hier, haben die Lions in den Jahren ihres Bestehens überreicht. © Lions Club Nienburg

Nienburg. 50 Jahre Lions Club Nienburg feiert der „Charter“ in diesem Jahr. In einer Festschrift ist der Werdegang nachgezeichnet. In Kurzform gebracht hat sie Lions-Mitglied und Nienburgs ehemaliger Museumsleiter Dr. Eilert Ommen.

„Gemeinsames Tun schafft bleibende Erinnerungen“ – unter diesem vom Mitglied Reinhard Gramatke ausgesprochen und gelebten Motto treffen sich alle Lionsfreunde regelmäßig (mindestens zwei Mal pro Monat) zu eigenen Themenabenden wie auch Aktivitäten an unterschiedlichsten Orten.

Die Vielfalt der Mitglieder ist schon bemerkenswert: Vom Alter her von gut 30 bis 90  und die Berufe berühren die Bereiche Wirtschaft, Landwirtschaft, Handwerk, Militär, Medizin, Justiz, Verwaltung, Kirche, Bildung, Kultur und Soziales. Jeder trägt mit seinem Wissen und Können immer freiwillig bei, was er individuell kann. Hier liegt eine enorme Kraft des Clubs, die sich für Nienburg und Umgebung und darüber hinaus segensreich ausgewirkt hat.

Eine weitere Besonderheit ist die enge Bindung an zwei von Lions-Mitgliedern geschaffene Stiftungen: die Ernst-Stewner-Stiftung und die Addi- Pleines-Stiftung.

In ihren Gremien arbeiten ausschließlich Lions-Mitglieder. Mit den Zinserträgen konnten viele eigene wie lionsspezifische Vorhaben gefördert werden. So geht der Blick stets nach draußen, auch wenn das interne Clubleben nicht vernachlässigt wird, etwa Ausflüge, Betriebsbesichtigungen, Boule-Turniere, Adventsandachten – die Partnerinnen sind selbstverständlich eingeladen.

Ganz im Sinne von „we serve“ (wir dienen) konnte und kann der Club seine Finanzmittel unbürokratisch und damit schnell und effektiv einsetzen. Dabei handelt es sich um eigene Mitgliedsbeiträge und Spenden sowie Einnahmen durch das „gemeinsame Tun“, etwa den Verkauf des Schwenkbratens und der Bücher zu Advent, der Kalender, des Holzes und  die Organisation inzwischen jährlicher Golfturniere zusammen mit dem Rotary-Club Stolzenau. Das gemeinsame Tun schafft jedoch auch „Produkte“, darunter die Bouleanlage, den Spielplatz an der Moschee, die Wetterschutzhütten am Weserradweg oder die Müllbeseitigung und das Grasmähen am Burghügel Wölpe als Vorbereitung der archäologischen Grabung.

Schwenkbratenverkauf der Lions früher
Die Mittel dafür stammen unter anderen von Aktionen wie dem Schwenkbratenverkauf. © Lions Club Nienburg

Den Nienburgerinnen und Nienburgern werden viele Projekte  der vergangenen fünf Jahrzehnte bekannt sein, die der Club gefördert hat – alle gehören zu den Bereichen Bildung, Soziales, Kultur, Gesundheit und Natur, beispielhaft seien genannt: Drogenaufklärung, Schüleraustausch mit Garden City /USA, Schwengelpumpe (am Rathaus, jetzt Biedermeiergarten), Lilo – Lions Lotterie zugunsten der Kinder von Tschernobyl, Hinweisschilder für historisch bedeutsame Gebäude, Bouleanlage „Europawiese“, Restaurierung alter Grabsteine auf dem Nordertorfriedhof, Kinderspielplatz  an der Moschee, „Mein erstes Buch“, Lesekiste im Begegnungszentrum Sprotte, Musikalische Früherziehung, Streuobstwiesen an drei Standorten, „Ein Pferd hilft beim Lernen“ (tiergestützte Lernpädagogik im CJD), Weserschutzhütten, Stolpersteine für Nienburg, „Wir sind gut“ (Wirtschaftspaten / Leintorschule).

Langfristig angelegt sind mehrere dauerhaft ausgelegte „Activities“ wie Lichtblick für Blinde, Kulturloge, Hilfe für kleine Ohren, Klasse 2000 und Lions-Quest (Gesundheitsförderung von Grundschülern/ Stärkung des Selbstbewusstseins ab Klasse fünf).

Als weltumspannende Organisation förderte auch der Nienburger Club überregional in Deutschland, Europa und den anderen Erdteilen viele Hilfsprojekte wie beim Elbe Hochwasser Dresden, Mikrokredite für Frauen in Mosambik, Hilfe für das Baltikum (VW Bus, Zahnarztstuhl, Kinderheim, Förderschule und anderes), Agogo / Krankenhaus in Ghana und die Erdbebenhilfe Nepal.

Damit kann nur ein Bruchteil der Hilfen genannt werden. Immer hat es der jährlich wechselnde Präsident in der Hand, zusammen mit seinem Vorstand Ideen im Sinne von „we serve“ vorzuschlagen und auf den Weg zu bringen. 50 Jahre sind es wert, zurückzuschauen, die Entwicklung zu durchleuchten wie auch nach vorne zu gucken. Das will der Club auf jeden Fall tun. Zum Jubiläum hat eine Arbeitsgruppe eine Festschrift zusammengestellt, die auf rund 150 Seiten von den Anfängen berichtet, exemplarisch einige Activities von den Mitgliedern selbst beschreibt und alle Mitglieder sowie die Herbstausflüge mit ihren Zielen notiert hat. Die Schrift soll gleichermaßen dokumentieren, der eigenen Identitätsbildung dienen wie auch einfach - zum Beispiel die jüngeren Mitglieder wie aber auch die gesamte Öffentlichkeit informieren. Geheimnisse gibt es nämlich nicht.

Die Festschrift ist bei Leseberg für 20 Euro zum Selbstkostenpreis zu erwerben.

Auch in kommenden Ausgaben sollen im BlickPunkt zum Sonntag wieder historische Stadtbilder zu sehen sein, verbunden natürlich mit der aktuellen Ansicht. Eine Aktion, die selbstverständlich für alle BlickPunkt-Leser geöffnet ist. Sie haben auch eines dieser schönen historischen Fotos? Und wissen möglicherweise eine nette Begebenheit zu dem jeweiligen Motiv zu berichten? Dann am besten mit der BlickPunkt-Redaktion unter Tel. 05021/960831 in Verbindung setzen oder gleich vorbeischauen beim BlickPunkt an der Langen Straße 3. Es wäre doch zu schade, wenn die vielen Eindrücke der Zeitzeugen aus der jüngeren Nienburger Vergangenheit verloren gingen.

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