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Ein Denkmal für die Synagoge

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Die Abschlussklasse der Rehburger Wilhelm-Busch-Schule bereitet sich auf das Gespräch mit Ingrid Wettberg und Grant Hendrik Tonne vor.  J Foto: ade
Die Abschlussklasse der Rehburger Wilhelm-Busch-Schule bereitet sich auf das Gespräch mit Ingrid Wettberg und Grant Hendrik Tonne vor. © ade

Rehburg - Mit der Verlegung einer Stolperschwelle am Freitagmorgen um 9 Uhr, will der Arbeitskreis Stolpersteine Rehburg-Loccum einen bleibenden Hinweis auf den Ort geben, an dem über rund 100 Jahre die Jüdische Gemeinde Rehburg ihre Synagoge hatte. Jede und jeder ist willkommen, dabei zu sein. Die Synagoge befand sich in Rehburg in dem Haus, das nun die Anschrift Mühlentorstraße 7 trägt.

Künstler Gunter Demnig wird auch zu dieser Verlegung anreisen und dort, wo 2016 bereits zwei Stolpersteine für das Ehepaar Stern in das Pflaster des Gehwegs eingelassen wurden, die Schwelle verlegen.

Im Anschluss daran laden der Arbeitskreis und die Rehburger Wilhelm-Busch-Schule in deren Mensa ein. Dort kommen die Schüler der Abschlussklasse mit zwei Gästen der Stolperschwellen-Verlegung ins Gespräch. Sowohl Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne als auch die Vorsitzende der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover, Ingrid Wettberg, stellen sich morgen den Fragen der Schüler.

Im Politik-, Geschichts- und Deutsch-Unterricht setzen sich die Förderschüler zur Vorbereitung auf dieses Gespräch bereits seit einigen Wochen mit dem Thema Nationalsozialismus auseinander und befassen sich dabei auch intensiver mit der Geschichte der jüdischen Gemeinde Rehburg, deren Ende nach der Pogromnacht besiegelt war.

Jede Erkenntnis in diesen Unterrichtsstunden wirft für die Schüler neue Fragen auf: Wie schafften es die Nationalsozialisten, den Judenhass in der Bevölkerung derart zu schüren? Was hat Juden nach dem Holocaust bewogen, wieder in Deutschland leben zu wollen? Wie ist das eigentlich mit den Flüchtlingen heutzutage – gibt es Parallelen zu den vielen Juden, die zur NS-Zeit flohen? Gab es in kleinen Gemeinden wie Rehburg, wo Juden ein selbstverständlicher Teil der Bevölkerung waren, auch Menschen, die ihnen helfen wollten, als die Verfolgungen mehr und mehr zunahmen? Und wozu ist das Erinnern mit solchen Denkmalen wie den Stolpersteinen gut?

Zuhörer sind zu dem Gespräch der Schüler mit Ingrid Wettberg und Grant Hendrik Tonne willkommen. Simone Schad-Smith, Studienleiterin in der Evangelischen Akademie Loccum und dort zuständig für Schülertagungen, moderiert das Gespräch.  - ade

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