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Die, die Dinos designen

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Der Prokurist: Sven Neumüller neben einem 1000-fach vergrößerten Ameisen-Modell.
Der Prokurist: Sven Neumüller neben einem 1000-fach vergrößerten Ameisen-Modell. © -

Rehburg-Loccum - Sie bauen Dinosaurier und andere Tiere, die vor rund 500 Millionen Jahren auf der Erde gelebt haben. Und sie bestücken damit den Dino-Park im benachbarten Münchehagen sowie Freizeit-Parks überall in Europa.

Das Team der Firma „Wolter-Design“ in Loccum ist zwar nur eine Frau (im Büro) und zehn Mann (in der Fertigung) stark, verspürt aber in Europa keine wirkliche Konkurrenz.

„Es gibt viele Nachahmer, aber unsere Qualität erreichen sie nicht“, erklärte Sven Neumüller, Prokurist des Unternehmens. Er ist der Manager der Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH), der auch die Kontakte zu den Kunden pflegt.

Das Erbauer-Team besteht aus durchweg handwerklich geschickten Leuten, die allesamt „irgendwie von der Materie infiziert“ sind. „Wir arbeiten hier gerne, denn es ist abwechslungsreich und macht irre viel Spaß, immer wieder Neues kreieren zu können“, erklärte beispielsweise der „Schnitzer“: Jakob heißt er und möchte sich lieber Designer genannt wissen. Er baut die „Rohlinge“ aus Styropor, ehe diese dann ihre „Haut“ aus glasfaserverstärktem Polyester bekommen, ehe sie am Ende der Produktions-Kette beim Lackierer ankommen. Dort arbeitet Heiko als weiterer Spezialist der Firma, deren Geschäftsführer (nach dem Ausscheiden von Gründer Bernd Wolter) Ferdinand Wesling, Großunternehmer aus Münchehagen, ist.

Haariger „Geselle“: Dieses Mammut hat einen Wert von 35 000 Euro.
Haariger „Geselle“: Dieses Mammut hat einen Wert von 35 000 Euro. © -

„Wir sind ständig dabei, unsere Technik und alles andere zu verbessern“, sagte Sven Neumüller , der ebenso euphorisch über das Wirken der Firma spricht wie der wissenschaftliche Leiter des Dino-Parks in Münchehagen , Nils Knötschke.

Als „innovative kleine Klitsche“ bezeichnet Sven Neumüller die Firma – und zwar nicht abwertend, sondern voller Stolz. Er errichtet mit seinem Team Parks in Deutschland , der Türkei, Frankreich und neuerdings auch in Rumänien , bestückt Ausstellungen in großen Einkaufs-Centern (Berlin, Leipzig, Jena), schafft Modelle für große Häuser wie das Senckenberg-Museum in Frankfurt oder auch für Städte wie Hameln mit seinen Ratten. Alle Exponate seien Unikate und im Maßstab 1:1 nach wissenschaftlichen Erkenntnissen gefertigt, so der „Macher“ der Firma, der nicht nur die nachgebauten Tiere sieht, „sondern auch die Geschichte um sie herum“.

Freude bereiten ihm auch die eigentlich winzigen Tiere wie Wespe oder Ameise: „Die haben wir auch gebaut – tausendfach vergrößert, um winzige Details sichtbar zu machen.“ Und: „Wir kennen keine Konjunktur-Krise, die Auftrags-Bücher sind voll.“ Grund: „Die Menschen interessieren sich überall für die Evolutions-Geschichte.“ Ein „Dino-Fieber“ hat Neumüller nicht erkannt – er spricht „von Durst nach Naturwissenschaft und Dinosauriern sowie nach allem, was nach ihnen kam.“

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