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Die dritte Dimension hält Einzug

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Hoya - HOYA (kap) · Die „Breite“ und die „Länge“ sind schon seit Jahrzehnten da. Am Freitag kommt noch die „Tiefe“ hinzu. Die derzeit laufenden Umbauarbeiten im Filmhof Hoya haben nur ein Ziel: dem Zuschauer die Filme wortwörtlich „näher zu bringen“. Die Kino-3D-Technik hat die Grafenstadt erreicht.

Im Vorführraum des großen Kinosaals steht seit Montag ein Filmprojektor mit dem klangvollen Namen „DCP 30 Dolby Digital 3D“. Dieser bedeutet für die Vorführer des Filmhofs vor allem, dass sie keine großen, schweren Filmrollen mehr schleppen brauchen und die 3D-Filme nicht mehr manuell zusammenbauen müssen.

„Der Film wird uns auf einer Festplatte geliefert. Diese schließen wir an den Computer des Projektors an und ziehen ihn auf unseren Server“, erklärt Geschäftsführerin Beate Möller-Dumschat. Zu der Lieferung erhalte das Kino einen Code, der eingegeben werden müsse, und der den Film nur für die gemietete Zeit für Vorstellungen freigebe. „Das ganze ist ‚Hack‘ sicher, denn es besteht keine Online-Internet-Verbindung im Vorführraum.“

Die Werbung vor den Filmen, die bislang zu einer kleinen Filmrolle zusammengebaut werden musste, kann sich das Kino-Team einfach aus dem Internet herunterladen. Trotz scheinbar weniger Arbeit müsse jedoch kein Vorführer des Filmhofs um seinen Arbeitsplatz bangen. „Drumherum gibt es noch genug zu tun.“

Frank Bouchard und Andreas Harms von der Hamburger Firma „Kinoton“ brachten nicht nur den 3D-Projektor nach Hoya, sie tauschten auch die gerade mal ein Jahr alte Leinwand aus. Das Publikum blickt nun auf eine brillierende Fläche mit „Perl-Effekt“. Diese ist laut Beate Möller-Dumschat unter anderem notwendig, damit die „3D-Farben sichtbarer werden“.

Doch nicht nur die Kino-Technik muss sich für das 3D-Erlebnis verändern, sondern auch die Zuschauer – wenn auch nur für die Länge des jeweiligen „Blockbusters“. Mit dem Eintritt mietet jeder eine 3D-Brille, die nach der Vorstellung wieder abgegeben werden muss. Von den Brillen hat das Kino genug, um drei voll besetzte Vorstellung zu versorgen. Nach der Benutzung würden die Sehhilfen gereinigt und desinfiziert, erklärt die Geschäftsführerin.

„Natürlich können sich die Zuschauer auch ihre eigenen 3D-Brillen mitbringen, haben dann aber nicht den vollen Filmgenuss“, merkt die Kino-Chefin an.

Zum Probegucken hat sich das Filmhof-Team den Erfolgsfilm „Avatar – Aufbruch nach Pandorra“ erneut gesichert. Für drei Vorstellungen – Freitag, 19. März, 20 Uhr, Sonntag, 21. März, 17 Uhr, und Dienstag, 23. März, 20 Uhr – lässt das Kino Zuschauer ohne 3D-Zuschlag einen Blick auf das Können der neuen Technik werfen.

„Die Neuerungen greifen um sich. Hoya ist einer der wenigen Orte in dieser Größenordnung, der noch ein Kino hat. Da soll auch bei bleiben“, erklärt Beate Möller-Dumschat die Veränderungen. Weiterhin zeige das Lichtspielhaus aber auch „ganz normale“ Filme-Versionen. „Viele Filme kommen bald in 3D“, weiß Beate Möller-Dumschat. In Hoya sollen bald Hits wie „Alice im Wunderland“, „Shrek IV“ und der neue „Harry Potter“ „vor“ der Leinwand zu sehen sein.

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