1. Startseite
  2. Lokales
  3. Landkreis Nienburg

„Ein klarer Fall von Nötigung“

KommentareDrucken

Nienburg - NIENBURG (hen) · Unseriöse Werbeveranstaltung mit Gewinnversprechen – dieses heikle Thema beschäftigt erneut die Polizei in Nienburg, nachdem die Beamten einen Hinweis zweier Einwohner der Kreisstadt erhalten hatte.

Die beiden Nienburger Bürger hatten die Polizei auf eine solche Werbeveranstaltung hingewiesen, berichtete Präventions-Beamter Reinhard Krüger von der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle der Polizei Nienburg. Ein Gewinnversprechen sollte zur Teilnahme an einer oftmals so beliebten „Kaffeefahrt“ animieren. Umschrieben gewesen sei das „Versprechen“ als Fahrt zur Abholung eines Gewinns, wobei auch für Getränke und Speisen gesorgt sei. Versprochen worden war ein Gewinn im Wert von 400 Euro und zudem zusätzlich „die Möglichkeit, weitere 1 000 Euro“ zu bekommen.

Krüger erklärte, Gewinnbenachrichtigungen würden per Post oder auch telefonisch überbracht. Ziel sei es, potenzielle Käufer zu finden. Bei Reisegewinnen verberge sich die Hoffnung der Anbieter, der Gewinner fahre nicht allein, sondern nehme Mitfahrer mit, die dann den vollen und meist überteuerten Preis zahlten. Die meisten Kaffeefahrten würden durch Firmen subventioniert, die dann „die Gelegenheit zur Teilnahme an einer Verkaufsveranstaltung“ böten.

Die Erwartung, so Reinhard Krüger: „Leute, kauft bei uns“ – und zwar oftmals mit der ergänzenden Androhung: „Sonst gibt's kein Essen und die Rückfahrt ist auch gestrichen.“ Das sei laut Krüger „ein klarer Fall von Nötigung, oft sogar in Verbindung mit Freiheitsberaubung“, denn die Teilnehmer würden auch schon mal eingeschlossen.

Wie Reinhard Krüger rät, sollten Bürgerinnen und Bürger derartige Gewinn-Mitteilungen sofort in den Papierkorb werfen, ohne groß über das Geschriebene nachzudenken: „Keiner hat etwas zu verschenken, alle wollen nur unser Bestes – unser Geld nämlich“, erklärte der Beamte. Ganz wichtig auch: Niemand sollte persönliche Daten angeben, schon gar keine Kontoverbindung.

Die beiden Nienburger Bürger, so Krüger, hätten sich nicht locken lassen und darüber hinaus dafür gesorgt, andere Menschen warnen zu können.

Reinhard Krüger empfahl in diesem Zusammenhang, sich zusätzliche Informationen im Internet zu holen:

WWW.

polizei-beratung.de

pfiffige-senioren.de

Auch interessant

Kommentare