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Eine mysteriöse Enten-Sippe hält Einzug in „Romantik“

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Rüdiger Stanko (l.), Gesellschafter von „interDuck“, ist sich sicher: Dieses Bild muss das Original sein, Manets „Frühstück im Freien“ hingegen die Fälschung. ·
Rüdiger Stanko (l.), Gesellschafter von „interDuck“, ist sich sicher: Dieses Bild muss das Original sein, Manets „Frühstück im Freien“ hingegen die Fälschung. · © Foto: Ney-Janßen

Nienburg - Von Beate Ney-Janßen. Eine mysteriöse Ente-Sippe hält Einzug in die „Romantik Bad Rehburg“. Zur Vernissage der „Ducko menta“ sind für Sonnabend, 27. April, 15 Uhr, alle eingeladen, die sich mit dieser Sippe und ihren kulturhistorischen Wurzeln unter der Überschrift „…der Gesundtheyt wegen und des Vergnuehgens halber…“ befassen möchten.

Von Kaiserin Sissi heißt es, dass sie auf einem Stuhl Modell stand, während ihr berühmtes Porträt mit Diamant-Sternen im Haar gemalt wurde. Wie sonst hätte das zauberhafte Kleid der Hoheit so schön zur Geltung kommen können, wo sie doch über den für Enten typischen gedrungenen Rumpf und O-Beine verfügte? Dieser Stuhl ist es wohl gewesen, der ihren Ruf als strahlende Schönheit festigte und ihr Porträt in die Analen der Geschichte eingehen ließ.

Dass die Kaiserin mit Entenschnabel innerhalb der „Duckomenta“ in Bad Rehburg einer der Stars sein dürfte, ist allerdings weniger diesem Umstand geschuldet als vielmehr der Vorliebe Sissis, sich zu Kur-Aufenthalten zu begeben – der Gesundheit wegen und des Vergnügens halber. Dieser Satz, der einst in Bad Rehburg in altertümlicher Schreibweise geprägt wurde, ist der Leitfaden für die Ausstellung, die ein halbes Jahr lang die Kuranlage ganz im Zeichen der Ducks erstrahlen lässt.

Zum Lachen regen die Gemälde, Grafiken, Skulpturen und Szenarien der „Duckomenta“ an. Sie bieten aber auch viele Informationen zur Kunstgeschichte. Seit 1988 tourt die „Ducko menta“ durch die Welt und macht Enten jenseits des Disney-Betriebes zu Sympathieträgern. Rund 100 Exponate hat „interDuck“ – die Gesellschaft, die hinter dem Konzept steht – nun für die Ausstellung in Bad Rehburg ausgewählt. Irgendwie stehen sie alle im Zusammenhang mit der Geschichte der Kuranlage. So werden berühmte Kurgäste ebenso zu sehen sein, wie romantische Szenen oder auch Bilder und Skulpturen, deren Thema das Wasser ist. Manche der Exponate sind bereits an anderer Stelle gezeigt worden, manche werden aber auch eigens für die Bad Rehburger Ausstellung angefertigt. Da die Leitfigur durch das Kurleben zur Zeit der Romantik in Bad Rehburg etwa Hannovers Königin Friederike ist, werden sich Gäste im kommenden halben Jahr auf eine verfremdete Friederike – eben mit Entenschnabel – freuen dürfen.

Die „Duckomenta“ weicht darüber hinaus von dem eigentlichen Ausstellungskonzept der „Romantik“ ab. Besteht ansonsten eine Trennung zwischen der Kurleben-Ausstellung im Erdgeschoss und den Wechsel-Ausstellungen im Obergeschoss, so lohnt sich nun mehr als ein Blick in die unteren Kabinette – Enten werden sich dort mehr oder weniger offensichtlich tummeln und dem Badebetrieb neue Ansichten verleihen.

Bei der Eröffnung gibt es einer Einführung durch die „interDuck“-Geschäftsführerin Anke Doepner bei freiem Eintritt und der Bitte des Fördervereins der „Romantik“ um eine Spende. Danach ist sie bis zum 27. Oktober zu sehen: dienstags bis sonntags, 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet dann fünf Euro, ermäßigt drei Euro.

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