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740 Erwachsene ließen sich typisieren

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Ein kleiner Cross-Golf-Parcours stand vor dem Eingang des Schulgebäudes in Wietzen.
Ein kleiner Cross-Golf-Parcours stand vor dem Eingang des Schulgebäudes in Wietzen. © -

Nienburg - WIETZEN (gru) Zu einem Volksfest entwickelte sich am Sonntag die Typisierungs-Aktion für Leukämiekranke in Wietzen. Das ganze Dorf war auf den Beinen und beteiligte sich, spendete Blut und Geld. 740 Erwachsene zwischen 18 und 55 Jahren ließen sich innerhalb von sechs Stunden typisieren. „Mit so einem Ergebnis hätten wir nie gerechnet“, freute sich Katja Kastenschmidt vom Organisations-Team.

Ganze Vereins-Sparten traten geschlossen an, um mittels einer kleinen Blutspende in die weltweite Stammzellspender-Datei aufgenommen zu werden.

Schon zu Beginn der in Zusammenarbeit mit dem NKR (Deutsches Knochenmark- und Stammzellspender-Register) der „Initiative Leben spenden Deutschland“ organisierten Aktion bildete sich eine lange Schlange vor einem der umfunktionierten Klassenräume. Darin wurden die Daten der Typisierungs-Willigen aufgenommen. In einem zweiten Raum nahmen medizinische Helfer das Blut ab und sorgten dafür, das alles reibungslos verlief.

Währenddessen startete draußen das Rahmenprogramm, mit dem dafür gesorgt war, dass ganze Familien einen schönen Tag verbringen konnten. Parkplätze waren demzufolge rund um die Grundschule auch nicht mehr zu ergattern.

Schon am Vormittag traten die Schüler der Grundschule nach Klassen geordnet zu Sponsorenläufen an. Die „Acker-Hacker“ aus Blenhorst empfingen die Gäste mit einem kleinen Cross-Golf-Parcours vor dem Eingang des Schulgebäudes. Drinnen in der Aula warteten zahlreiche Kuchen- und Torten, die allesamt gespendet worden waren, auf hungrige Besucher.

Gleich zweimal spielte der zumeist mit Jugendlichen besetzte Posaunenchor. Die „Lustigen Tänzer“ traten auf und die „Marching Band Bücken“. Als musikalischer „Kracher“ entpuppten sich die Piper und Drummer der Bremer Band „Crest of Gordon“ mit ihren schottischen Dudelsack-Klängen. Sie mussten vor einem kräftigen Regenschauer in die Aula flüchten, doch das tat dem Fest keinen Abbruch.

Die Kinder konnten auf Ponys reiten, das Glücksrad drehen oder sich auf der Hüpfburg austoben. In der benachbarten Heimatstube gab es nicht nur Wietzens berühmten Butterkuchen, sondern auch Patchwork-Arbeiten zu kaufen. Auf dem Sportplatz beteiligten sich die örtlichen Vereine mit Torwand- und Luftgewehrschießen an den Aktionen. Außerdem versteigerte der TSV während des Kreisauswahl-Fußballspiels Südkreis gegen Nordkreis (5:1) Fan-Artikel von Bundesliga-Vereinen für den guten Zweck.

Dass die Typisierungs-Aktion zu einem solch fröhlichen Gemeinschaftsfest des ganzen Dorfes geriet, hatte sicherlich auch damit zu tun, dass für Lenni, das an Leukämie erkrankte Grundschulkind aus Wietzen, bereits im Vorfeld eine Stammzellenspende von einem „genetischen Zwilling“ gefunden worden war.

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