Ermittlungen wurden eingestellt – der Mord an dem Hobbyangler wurde ein ungeklärter, sogenannter kalter Fall (Cold Case). Jahrzehnte später nahm die Staatsanwaltschaft Verden die Ermittlungen wieder auf, nach einem Bericht im Jahr 2017 in der Sendung „Aktenzeichen XY“ geriet der 55-Jährige nach einem Zeugenhinweis erneut in den Focus. Da saß er bereits fast 30 Jahre in Haft, weil er 1988 eine 78 Jahre alte Frau aus seiner Nachbarschaft in Stöckse bei einem Einbruch vergewaltigt und ermordet hatte.
Im aktuellen Prozess will sich der Angeklagte nicht zu den Vorwürfen äußern. Mit einem deutlichen „Nein“ beantwortete er eine entsprechende Frage des Vorsitzenden Richters Volker Stronczyk, der von einem „besonderen Verfahren“ sprach. „Er sieht das gelassen“, sagte nach Sitzungsende Verteidiger Jochen Zersin über seinen Mandanten. Dieser bestreite die angeklagte Tat.
Weil der 55-Jährige bei der Tat Heranwachsender war, kommt eine Jugendstrafe in Betracht. Zwölf weitere Verhandlungstage sind für den Prozess vorgesehen. Ein Urteil wird nicht vor dem 12. August erwartet.