Stolzenau. Enkeltrick und falsche Polizisten: Betrüger versuchten in Stolzenau, Senioren abzuzocken. Vier ältere Menschen meldeten sich bei den Ordnungshütern. Reingefallen waren sie auf die Schwindler nicht.
Am Dienstagnachmittag und -abend versuchten die Täter sich unter dem Vorwand, Polizisten zu sein, das Vertrauen älterer Menschen zu erlangen. Es meldeten sich insgesamt drei Seniorinnen und Senioren aus Stolzenau, bei denen versucht wurde, auf diese Weise Informationen zu erfragen. Ein Anrufer versuchte sogar den klassischen Enkeltrick.
Fragen nach Wertgegenständen und Bankverbindungen
In den anderen Fällen hatte ein angeblicher Polizeibeamter angerufen und den zwischen 65 und 85 Jahre alten Personen mitgeteilt, ihre Namen und Adressen seien in Listen angeblich festgenommener Einbrecher entdeckt worden. Im weiteren Verlauf des Gespräches wurde nach Wertsachen, Kontoverbindungen oder Bargeld im Haus gefragt. "Niemals fragt ein echter Polizeibeamter am Telefon nach solchen Informationen", betont Nienburgs Polizeisprecher Axel Bergmann. "Seit Jahren warnen wir vor dieser Masche, leider gelingt es den Tätern bundesweit in Einzelfällen trotzdem noch, Geld oder Wertsachen zu erbeuten", führt er weiter aus.
Alle Angerufenen reagierten richtig
In den vier der Polizei angezeigten Fällen waren die Täter glücklicherweise nicht erfolgreich. "Alle Angerufenen reagierten richtig und legten auf. Wir hoffen, dass wir mit unseren ständigen Warnungen möglichst viele Menschen erreichen, hoffen aber auch darauf, dass die jüngere Generation ihre älteren Eltern, Großeltern, Freunden, Nachbarn und Bekannte warnen", erklärt Bergmann. Erst kürzlich hatten unbekannte Täter mit dieser Masche in Hoya dagegen noch Erfolg.
Im Zweifel immer die Polizei anrufen
Vielfach suchen die Täter nach älteren, klassischen Vornamen im Telefonbuch. Ein Tipp der Polizei lautet deshalb, beim Eintrag im Telefonbuch den Vornamen nur mit einem Buchstaben abzukürzen sowie keine Anschrift anzugeben. "Wenn Sie sich unsicher sind, egal in welcher Situation, rufen Sie immer ihre Polizei an und nutzen sie dazu auch ruhig den Notruf 110", rät der Polizeisprecher allen, "Wir überprüfen lieber zehn Anrufe bei denen dann alles in Ordnung ist, als dass einmal nicht angerufen wird und ein Täter vielleicht erfolgreich wird."