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Kontinent „Mythodea“ versinkt für ein Jahr

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Probehalber am Pranger – mancher zwängt sich freiwillig hinein.
Probehalber am Pranger – mancher zwängt sich freiwillig hinein. © Mediengruppe Kreiszeitung

Brokeloh - Von Beate Ney-Janßen. Jetzt hat der Alltag die Bewohner „Mythodeas“ wieder und ihr Kontinent versinkt für ein Jahr. Der Termin für das weltweit größte Fantasy-Live-Rollenspiel im kommenden Jahr steht allerdings schon fest: Vom 5. bis 9. August treffen sich die Spieler erneut auf dem Rittergut in Brokeloh.

Fünf Tage in einer anderen Welt haben rund 8000 Spieler hinter sich – verbracht haben sie diese auf dem imaginären Kontinent „Mythodea“. Die weitläufigen Wiesen um das Rittergut dienten ihnen bereits zum zehnten Mal als Kulisse. Und wenn bei der Abreise auch noch manches Lagerfeuer schwelte und manche Rüstung klirrte, während sie verladen wurde, so waren die Plätze doch innerhalb weniger Stunden weitestgehend wieder freigeräumt. Bald werden dort erneut Pferde und Kühe grasen – bis im kommenden Jahr im August die Heerscharen und fantastischen Wesen in dem kleinen Dorf Brokeloh einfallen.

In der entscheidenden Schlacht am letzten Spieltag sind noch einmal Tausende von Spielern auf einem großen Feld aufeinandergetroffen. In diesen Stunden gab es für die – zivilen – Besucher des angrenzenden Fantastica-Markts nur wenig von ihrem Standpunkt auf der Aussichtsplattform zu sehen. Zeltlager und Marktplatz waren bis auf wenige Gestalten entvölkert, nur der Lärm des Kampfgetümmels drang manchmal bis dorthin.

Für die Kinder unter den „Mythodeanern“ bedeutete das, dass sie entweder am Rand des Schlachtfeldes zusahen oder aber einige Gelegenheiten nutzten, die sich ihnen ansonsten nicht gar so schnell boten. Wie etwa ein erfrischendes Bad im großen Zuber mit Blick auf den Marktplatz.

Nur zu kleinen Geplänkeln kam es unterdessen in der Stadt. Einige Gruppen hatten sich zum Knüppeltag verabredet und lieferten sich ein wild erscheinendes Gerangel mit Latex-Knüppeln – während die Männer ihre Hüte zuvor zur Aufbewahrung abgaben, schürzten die Frauen ihre Röcke.

Nebenan wiegte unterdessen ein kleines Burgfräulein ihren Teddy, der selbstverständlich in einem Kettenhemd steckte. „Lass uns erst was essen und dann töten gehen“, war der Vorschlag eines Orks mit heiserer Stimme an seine Kollegen – aber bitte keine Feen. Die würden stets nach dem ersten Schlag aufgeben.

So martialisch es klingt, was auf Wegen und Feldern wahrzunehmen ist, so friedlich und mit Spielfreude sind die Tage auf „Mythodea“ ausgefüllt. Und zum Abschied ist der altbekannte Ruf zu hören: „Wie sehen uns nächstes Jahr – in Mythodea!“

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