Er hat Feuerwehr gelebt
Hoya - EYSTRUP (lil) · „Oft sprachlos habt ihr mich nicht gesehen, aber jetzt ist es soweit“, gestand Friedrich-Wilhelm Brinkmann, genannt „Fietze“, am Montagabend während seiner Abschiedsfeier im Feuerwehrgerätehaus. Nach 30 Jahren legte er sein Amt als Ortsbrandmeister der Feuerwehr Eystrup nieder. An ein Leben ohne Feuerwehr denkt er dennoch nicht – schließlich ernannte ihn der Samtgemeinderat Eystrup zum Ehrenortsbrandmeister .
„Du hast Feuerwehr gelebt“, lauteten die Worte des stellvertretenden Samtgemeindbürgermeisters, Wilhelm Bergmann-Kramer, zuvor während der Samtgemeinderatssitzung im Hotel Parrmann. „Du warst immer mehr als bereit, wenn Not am Mann war. Fachlich kann man nur an dir hochgucken“, lobte er im Namen der Samtgemeinde das Engagement Brinkmanns, der 1972 in die Ortsfeuerwehr Eystrup eingetreten war, und überreichte ihm die Ehrenurkunde.
Auch Gemeindebrandmeister Georg Bühmann gratulierte Brinkmann, der 1980 mit 24 Jahren einer der jüngsten Ortsbrandmeister Niedersachsens geworden war: „Ich kann mir keinen vorstellen, der es mehr verdient hätte.“ Dass Brinkmann nun nicht weiß, wohin mit seiner Freizeit, ist ein Trugschluss: „Wir wohnen neben dem Feuerwehrhaus, da kriegen wir jedes Husten mit“, schmunzelte er. Bühmann fügte hinzu: „Naja, ein paar Termine werden es wohl weniger für ihn sein, aber ich muss mich auch erstmal an den Gedanken gewöhnen.“ Ein „Feuerwehr-Rentner“ ist der 55-jährige Brinkmann, dessen Ehefrau Kirsten sowie deren zwei gemeinsame Söhne aktive Wehrkräfte sind, noch lange nicht. Seine Unterstützung sicherte er der Ortswehr weiterhin zu.
Als seinen Nachfolger ernannte der Samtgemeinderat kommissarisch – das heißt bis zur erfolgreichen Teilnahme am Zugführer-Lehrgang – Uwe Kardas. Das Amt des stellvertretenden Ortsbrandmeisters der Ortsfeuerwehr Eystrup übernimmt Ralf Schrader von Uwe Fürst, der seit 1998 in dieser Funktion tätig war. Daneben erhielten Thomas Schnabel als Ortsbrandmeister der Ortswehr Hämelhausen sowie Cord Schumacher als sein Stellvertreter ihre Ernennungsurkunden.
Bevor es zum Umtrunk ging, wartete auf Brinkmann eine Überraschung: Die Ortswehr stand vor dem Hotel Spalier. „Das war eine super-tolle Überraschung“, sagte er später gerührt, „die Feuerwehr hat mir immer sehr viel Spaß gemacht. Ich würde es im nächsten Leben wieder so machen, wenn ich die Chance hätte.“