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Im Fokus steht der zukünftige Job

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Tim Piening und Marcel Hoffmann (von links) bieten in ihrem Büro Einzelberatungen für die Schüler an. Foto: NALA HARRIES
Tim Piening und Marcel Hoffmann (von links) bieten in ihrem Büro Einzelberatungen für die Schüler an. Foto: NALA HARRIES © -

Hoya - Von Nala Harries. Das Feld Berufsorientierung hat an der Marion- Blumenthal-Oberschule (MBO) lange Tradition. Das betonte Schulleiter Marc Badermann kürzlich in einem Pressegespräch immer wieder. Nun stellte Badermann gemeinsam mit dem Koordinator der Berufsorientierung Tim Piening, Marcel Hoffmann von der Arbeitsagentur Nienburg/Verden sowie Anne-Kathrin Gräwe, der Zuständigen für Unterrichtsentwicklung, das neue Berufsorientierungskonzept der Schule vor.

Bis zu 60 Tage Berufsorientierung

Das Konzept entwickelten sie infolge des 2018 in Kraft getretenen Erlasses „Berufliche Orientierung an allgemeinbildenden Schulen“ des Niedersächsischen Kultusministeriums entwickelt haben. Dieser schreibt unter anderem vor, dass der Berufsorientierung bis zu 60 Tage im Schuljahr gewidmet werden müssen. Zudem mussten auch die strukturellen Gegebenheiten an dieses Konzept angepasst werden: „Vor der Fusion von Haupt- und Realschule gab es eine unterschiedliche Gewichtung der Berufsorientierung“, erklärte Piening.

Frühzeitig auf den Beruf vorbereiten

Bereits ab Jahrgang fünf und sechs geht es an der MBO mit dem Kennenlernen verschiedener Berufe los, dafür absolvieren die Schüler einen Zukunftstag oder besichtigen beispielsweise einen Bauernhof. In Jahrgang sieben kommt unter anderem die Arbeit mit den Portalen „Berufenet“ und „Berufe.tv“ hinzu. „Es ist wichtig, schon früh damit anzufangen, da es sich um einen längeren Prozess handelt, der Zeit braucht. Im weiteren Sinne geht es ja auch darum, seine eigenen Kompetenzen, Fähigkeiten und Interessen herauszufinden. Daraufhin werden passenden Berufe herausgesucht und die Kids sammeln praktische Erfahrungen“, schildert Piening.

Berufspraktischer Zweig oder Profilzweig

Ab Jahrgang acht geht es dann verstärkt weiter: Die Schüler können sich für den berufspraktischen Zweig (Hauptschulabschluss) oder den Profilzweig (Realschulabschluss) entscheiden. Letzterer ist unterteilt in verschiede Bereiche, darunter Sprache, Wirtschaft, Technik sowie Gesundheit und Soziales. Je nachdem, welches Profil die Schüler wählen, ist dann auch das entsprechende Fach mit vier Stunden pro Woche angesetzt. „Gewählt wird dann mit Blick auf die berufliche Zukunft. Besonders beliebt ist meistens das technische Profil, was den Kfz-Bereich sowie Holz- und Metallarbeiten abdeckt“, erzählt Badermann. Bei diesem Zweig stehen 30 Tage pro Jahr für die Berufsorientierung zur Verfügung. Zudem müssen zwei Praktika absolviert werden. Darüber hinaus gibt es ein Kooperationsprojekt mit den Berufsbildenden Schulen in Nienburg. An acht Tagen kommen die MBO-Schüler dort in den Genuss von fachpraktischem Unterricht. Der berufspraktische Zweig hingegen bietet insgesamt drei Praktika an.

Schule kooperiert mit mehr als 50 Firmen

Egal, für welchen Weg sich die Schüler entscheiden, alle nehmen zusätzlich an weiteren Maßnahmen teil wie beispielsweise dem Berufsparcours, bei dem sich viele Firmen aus der Umgebung vorstellen, oder bereiten sich mit Assessment-Trainings auf zukünftige Anforderungen vor. „Es sind mehr als 50 Unternehmen, mit denen wir kooperieren“, erzählt Tim Piening. Und die Bereitschaft seitens der Firmen werde immer größer.

Zusätzlich bieten er und Marcel Hoffmann Einzelberatungen an. „Die Schüler können bei mir einen Termin machen oder ich gehe auf sie zu. Dann besprechen wir beispielsweise, was sie interessiert, welche Fähigkeiten sie haben und welcher Job zu ihnen passen könnte“, sagt Hoffmann.

Das Angebot gilt für alle

Das Angebot gilt übrigens für alle Schüler der Marion-Blumenthal-Oberschule, denn auch Inklusion und Migration sind in der Einrichtung ein großes Thema. „Die Reha-Teams der Arbeitsagentur prüfen beispielsweise frühzeitig, ob es bei Schülern besondere Unterstützung oder besondere Mittel gibt, um sie in den Arbeitsmarkt einzuführen“, erklärt Marcel Hoffmann von der Arbeitsagentur Nienburg/Verden.

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