Von Scherf weiß man, dass er gerne Leute per Handschlag begrüßt und umarmt, dass er viel radelt und heißes Wasser trinkt. Politik "im engeren Sinne" ist für Scherf aber längst ein abgeschlossenes Kapitel. Heute spielt er Orgel, singt im Chor , liest in Grundschulen, schreibt Bücher oder engagiert sich bei „pan y arte“, einem Projekt, das sich für Bildung für Kinder in Nicaragua stark macht.
Kurzum: Der mittlerweile 81 Jahre alte frühere Bremer Bürgermeister beweist, was „Alte“, was Rentner können, wenn sie nur wollen. „Man muss etwas aus seinem Alter machen, bevor es etwas aus einem macht“, lautet ein Credo des Mannes, der als Ruheständler der verbreiteten Angst vor dem Alter in einer immer älter werdenden Gesellschaft ein neues, positives Altersbild entgegen setzt.
Wie von dem umtriebigen Senior nicht anders zu erwarten war, plauderte Scherf frank, frei und äußerst unterhaltsam über seine persönliche Sicht auf das Älterwerden und auf das Altsein und ging dabei ebenso auf gesellschaftliche Veränderungen als auch auf die Chancen ein, die er damit verbindet.