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Gefahrenabwehr auf dem Wasser

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Insgesamt 29 Personen haben die Ausbildung im Zuge des „Gefahrenabwehrplans Weser“ bestanden. Dazu probten sie auf dem Wasser Manöver wie „Person über Bord“ und das Aufstoppen. - Foto: Henkel
Insgesamt 29 Personen haben die Ausbildung im Zuge des „Gefahrenabwehrplans Weser“ bestanden. Dazu probten sie auf dem Wasser Manöver wie „Person über Bord“ und das Aufstoppen. © Henkel

Landkreis - Person über Bord, austretender Treibstoff oder ein auf Grund gelaufenes Schiff: Viel befahrene Gewässer sind eine potenzielle Gefahrenquelle, und die Weser ist dabei keine Ausnahme. Um sich gegen solche Unglücksfälle zu wappnen, hat der Landkreis die Strippen in die Hand genommen und unterstützt die Kommunen dabei, das Gewässer sicher zu halten. Dazu gehört nicht nur die Anschaffung von neuen Mehrzweckbooten.

Im Zuge der Erstellung von Feuerwehrbedarfsplänen ist das Binnengewässer Weser von einem beratenden Unternehmen als mögliche Gefahrenquelle begutachtet worden. Das liegt Feuerwehrpressesprecher Marc Henkel zufolge an der starken Zunahme der Binnen- und Personenschifffahrt in den vergangenen Jahren.

Nach dem Niedersächsischen Brandschutzgesetz sind eigentlich die Kommunen, durch die die Weser fließt, für die Gefahrenabwehr zuständig, sagt Henkel. Damit aber Synergien genutzt werden können, übernimmt der Landkreis die Koordinierung. Ziel ist es, eine gemeinsame Umsetzung des „Gefahrenabwehrplans Weser“ zu erreichen. „Jetzt ziehen alle an einem Strang“, berichtet Henkel.

Zusammen mit den Kommunen Grafschaft Hoya, Heemsen, Marklohe, Mittelweser, Nienburg/Weser und Liebenau hat der Landkreis ein Konzept zur Gefahrenabwehr entwickelt. Dazu gehört unter anderem der Kauf von vier Mehrzweckbooten. Die Kommunen stellen bis zu sieben Einsatzkräfte, die ausgebildet werden, und tragen die Kosten der Ausbildung. Organisator ist derweil wieder die Kreisverwaltung.

Der erste Schritt erfolgte in den vergangenen Wochen. 29 Personen, darunter auch vier Mitglieder des DLRG Uchte und Nienburg, absolvierten in 36 theoretischen und 55 praktischen Ausbildungsstunden den Sportbootführerschein Binnen. Die Abschlussprüfung haben Henning Oehlerking und Eckhard Schwirten vom Deutschen Motoryachtverband am Sonntag abgenommen.

Die Prüfung wurde in zwei Teile gegliedert. Während eine Hälfte der Führerscheinanwärter die Fragebögen im Feuerwehrhaus Nienburg ausfüllte, war die zweite Gruppe mit der praktischen Prüfung im Nienburger Hafen beschäftigt. Dazu gehörten Manöver wie „Person über Bord“ bis hin zu einem kursgerechten Aufstoppen.

Harald Ellermann, Ehrenortsbrandmeister Nienburg, leitete die Ausbildung und dankte den Teilnehmern – darunter auch drei Frauen – für ihre Mitarbeit. „Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, und ihr wart ein gutes Team!“

Der stellvertretende Kreisbrandmeister Volker Brinkmann dankte den Teilnehmern für deren Bereitschaft, bei der interkommunalen Zusammenarbeit mitzuwirken.

Alle Teilnehmer haben den Sportbootführerschein Binnen bestanden. Nun soll im kommenden Jahr die Ausbildung für das UKW-Sprechfunkzeugnis Binnenschifffahrtsfunk (UBI) folgen. „Nur die Kombination des Sportbootführerscheins mit dem UBI befähigt, auf Binnengewässern ein Motorboot zu führen“, erklärt Henkel abschließend.

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