1. Startseite
  2. Lokales
  3. Landkreis Nienburg
  4. Grafschaft Hoya

Ein Dorf auf dem Weg in die Zukunft

KommentareDrucken

Wollen mit den Hasseler Bürgern die Zukunft gestalten: Heiko Lange (von links), Holger Brörkens, Dörthe Meyer, Peter Bruns und Bürgermeister Günter Kesebom.
Wollen mit den Hasseler Bürgern die Zukunft gestalten: Heiko Lange (von links), Holger Brörkens, Dörthe Meyer, Peter Bruns und Bürgermeister Günter Kesebom. © Mediengruppe Kreiszeitung

Und André Steuer - Von Charlotte Reinhard. HASSELHassel plant seine Zukunft: Um dem demografischen Wandel zu begegnen, will die Gemeinde ein Entwicklungskonzept mit dem Titel „Hassel 2030“ aufstellen. Im April hat der Rat den Auftrag für die Erarbeitung des Konzepts an die Niedersächsische Landgesellschaft (NLG) vergeben. Doch auch die Bevölkerung soll eingebunden werden.

Statistischen Berechnungen nach werden die meisten Einwohner von Hassel im Jahr 2030 über 60 Jahre alt sein. Wie kann Hassel im Zuge dieses demografischen Wandels ein attraktiver und lebenswerter Wohnort bleiben? Mit einer Bürgerversammlung Ende 2012 nahmen die ortsverantwortlichen Politiker einen ersten Anlauf zur Bildung einer Arbeitsgruppe, die sich mit dieser Frage auseinander setzt.

Um diesen Prozess weiterzuführen, hat sich der Hasseler Rat kompetente Hilfe geholt: Holger Brörkens und Dörthe Meyer von der NLG sind in Kommunal- und Regionalentwicklung erfahrene Fachleute. Sie unterstützen ab sofort eine 20-köpfige Steuerungsgruppe aus der Hasseler Bevölkerung, die der Rat ins Leben gerufen hat und erarbeiten mit ihnen ein Konzept mit dem Titel „Hassel 2030“. „Die Menschen sind die Experten, wir haben nur eine moderierende Funktion“, sagte gestern Holger Brörkens auf einer Pressekonferenz. „Wir geben Hilfestellungen, empfehlen Programme und Fördergelder“, sagte Dörthe Meyer. „Außerdem erarbeiten wir Maßnahmen, die realisierbar sind“, ergänzte sie. „Wir wollen in einem offenen Prozess mit der Bevölkerung Meinungen ausloten.“

Dies ist auch das Bestreben des Gemeinderats. Zu der Steuerungsgruppe gehören Mitglieder des Rats und der Verwaltung, der Schützenvereine, Gewerbetreibende und Menschen, die in Institutionen wie Kindergärten und Schulen eingebunden sind. Besonders wichtige ist es dem Rat, dass Bürger und auch Jugendliche dabei sind, die nichts mit Institutionen zu tun haben. „Es geht uns darum, alle Aspekte, alle Institutionen, alle Sichtwinkel und Blickweisen in der Steuerungsgruppe abzubilden“, sagte Heiko Lange. Anfang Juli wird es ein erstes Treffen der Steuerungsgruppe geben.

Am kommenden Wochenende erhalten alle Hasseler über den an alle Haushalte ausgeteilten „Schlachterzettel“, erste Information zu „Hassel 2030“. Anregungen zur Entwicklung von Hassel kann jeder Hassler an eine zentrale E-Mail-Adresse senden.

Bei ihren Ideen sollen die Bürger daran denken, dass das Ziel des Konzepts nicht sein sollte, die Bevölkerungszahl zu erhöhen oder den Zuzug zu forcieren. „Die Einwohnerzahl zu halten ist viel wichtiger“, meinte Hassels Bürgermeister Günter Kesebom. „Die, die wir haben, sollen glücklich und zufrieden leben.“ Das betreffe nicht nur die älteren Menschen, die in Hassel ihren Lebensabend verbringen wollen, sondern alle Einwohner. Für sie müssten die Lebensbedingungen verbessert und die Infrastruktur ausgebaut werden. „Mit der Moderation und der Unterstützung der NLG werden wir unsere ersten Ziele erreichen“, ist sich Heiko Lange sicher.

Auch interessant

Kommentare