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„Es gibt Menschen, die kümmern sich“

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Hoya - Beim Thema Sterbebegleitung muss jedes Wort gut gewählt werden. Das zeigen die Reaktionen auf die Berichterstattung zum Benefizkonzert des Vereins „Dasein“, der seit vielen Jahren Hospizarbeit in Hoya, Eystrup und Bruchhausen-Vilsen leistet.

Bürgermeisterin Anne Sophie Wasner forderte bei dem Konzert in der Martins kirche, „das Thema Sterbehilfe aus der Tabuzone zu holen“. Ein kleiner, aber folgenschwerer Versprecher. Sie hatte nach eigenen Angaben den Begriff „Sterbebegleitung“ versehentlich mit „Sterbehilfe“ vertauscht. Dass die Kreiszeitung diese Formulierung abdruckte, verstärkte den falschen Eindruck, dass der Hospizverein Sterbehilfe leisten würde.

Edeltraut Güttler von „Dasein“ stellt klar: „Hospizarbeit hat ausschließlich mit Sterbebegleitung etwas zu tun.“

Was bedeutet „Sterbebegleitung“?

Edeltraut Güttler: Wir besuchen todkranke Menschen und sind einfach für sie da. Wir sprechen mit ihnen, hören zu, lesen vor oder singen für sie. Wir unterstützen auch die Angehörigen und stehen als Gesprächspartner zur Verfügung.

Wer leistet beim Hospizverein „Dasein“ diese Arbeit?

Güttler: Das machen ausgebildete Sterbebegleiter. Sie arbeiten ausschließlich ehrenamtlich.

Warum ist das Thema Tod in unserer Gesellschaft mit Tabus behaftet?

Güttler: Kaum einer beschäftigt sich mit der Endlichkeit. Ich habe festgestellt: Es gibt eine Schwellenangst, sich Hilfe von außen zu holen. Deshalb ist es wichtig, dass Betroffene wissen: Es gibt Menschen, die kümmern sich. · guf

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