Vom Gold bis zum Vulkanstein
Hoya - BÜCKEN (nis) n Er möchte sich von der Natur inspirieren lassen. Seine Kunst passt in keine Schublade. Nun präsentiert Helmut Bartels am Sonntag, 27. September, sowie am ersten Wochenende im Oktober seine Atelierausstellung zu 40 Jahren Kunstvisionen.
Bei einem Gang durch die Räume an der Feldstraße 14 in Bücken wird dem Betrachter schnell klar, wie sehr sich der Stil des Künstlers in den vergangenen vier Dekaden gewandelt hat – ebenso aber auch, an welchen Stilmitteln und zentralen Punkten er festhält. Es sind immer wieder Inselmotive, angelehnt an Besuche Griechenlands und Neuseelands. In den seltensten Fällen tatsächliche Momentaufnahmen, vielmehr entstanden aus einer Kombination von Erinnerung und Fantasie.
Chronologisch sortiert serviert er den Besuchern einen Querschnitt seines Schaffens. Der Schwerpunkt der Retrospektive liegt auf den neuesten Arbeiten aus dem vergangenen und aktuellen Jahr.
Der gebürtige Loccumer Helmut Bartels studierte „Angewandte Malerei“ an der Werkkunstschule Hannover. Neben zahlreichen Projektarbeiten im Bereich „Kunst am Bau“ blickt er auf fast 20 Einzelausstellungen in Norddeutschland, der Schweiz und Kreta sowie diverse zusätzliche in seinem Atelier zurück.
Über knapp 30 Jahre beschäftigte er sich vor allem mit der Goldmalerei. Eine Vielzahl an Gemälden, die auf Goldgrundierung basieren, finden sich in seinem Atelier. Die Wiege dieses Kunstzweigs habe für ihn in Griechenland gelegen, erzählt Bartels.
Als inhaltliche Schwerpunkte finden sich die Schönheit der Natur und die Weiblichkeit in vielen Gemälden wieder. Später lösten vor allem Materialbilder die Kunst mit Gold ab. „In den vergangenen zehn Jahren entwickelte sich eine ganz neue Sichtweise: Ich entdeckte die Vulkaninseln Milos und Santorin“, erklärt Bartels. Kostbarkeiten der Natur – unter anderem Lava und Steine – verdrängten nach und nach das Gold. Im Laufe der Zeit entstanden reine Materialbilder, Objekte und Reliefarbeiten. „Wilde Küstenlandschaften, dramatisch verändert von Wind und Wasser, inspirierten mich“, sagt der Künstler. Daraus hervorgegangen sei der Bildzyklus „Leben zwischen Fels und Meer“.
Jüngster Part der Ausstellung ist ein weiterer Bilderzyklus, eine Auseinandersetzung mit farbigem Vulkangestein. „Ich sehe mich als Suchender, der in diesen außergewöhnlichen Landschaften auch eine Selbstfindung, eine Reise zu sich selbst erfährt“, sagt Bartels. Fundstücke von den Inseln zerkleinert er mit einem Mörser, so dass er sie als Farbpigmente verwenden kann. So entstehen raue und spröde Strukturen, mit denen er „Wachstum und Vergänglichkeit sowie den Formenreichtum der Natur“ darstellt.
Eine teils farbgewaltige Mischung aus Malerei, Objekt- und Strukturbildern sowie Skulpturen stellt Helmut Bartels in seinen eigenen Räumen aus.
Besichtigungstermine sind am Sonntag, 27. September, von 15 bis 18 Uhr sowie am Erntedankwochenende, 3. und 4. Oktober, jeweils von 14 bis 19 Uhr. Der Eintritt ist an allen Tagen frei.