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Wirtschaftsfaktor für Estorf

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Das emsige Backteam des Heimatvereins Estorf hat maßgeblich zum erfolgreichen Jahr 2015 beigetragen.
Das emsige Backteam des Heimatvereins Estorf hat maßgeblich zum erfolgreichen Jahr 2015 beigetragen. © jh

Estorf - Der Heimatverein Estorf ist zufrieden: Die Kulturscheune habe in ihrer ersten Saison die in sie gesetzten Erwartungen übertroffen, die Zahl der Tagesbesucher und Übernachtungsgäste bewegt sich auf hohem Niveau.

Mindestens so wichtig wie gute Zahlen ist Rolf Bodermann, dem Geschäftsführer des Heimatvereins Estorf, aber die Stimmung der Mitglieder: „Das Scheunenviertel ist seit vielen Jahren das Aushängeschild der Gemeinde Estorf. Es ist Werbe- und Imageträger ersten Ranges für die gesamte Mittelweserregion. Das schaffen wir nur durch ein enormes ehrenamtliches Engagement.“

Bodermann nennt zum einen die „Scheunenöffner“, die in der Saison – vom 1. Mai bis Mitte September – dafür sorgen, dass die Gäste nicht vor verschlossenen Türen stehen. Zum anderen Arbeitsgruppen wie etwa die Ornithologen des Vereins: Die haben – wie in den Vorjahren – 20 Nistkästen für verschiedene Vogelarten in Estorf aufgehängt und konnten über eine eigens installierte Kamera erstmals den Aufwuchs von sechs kleinen Schleiereulen im Schünenbusch verfolgen. Auch Besucher waren eingeladen, einen Blick in diese besondere Kinderstube zu werfen. Andere Arbeitsgruppen sorgen dafür, dass beispielsweise Scheunenfest, Backtage oder Kultur-Events wie etwa das Open Air mit Helen Schneider ein Erfolg werden.

Estorfer Vereine können die Scheunen kostenlos nutzen. Auch sonst will man stärker zusammenarbeiten: „Wir müssen an einem Strang ziehen, wenn wir unsere Dörfer und das Leben in den Dörfern erhalten wollen“, ist Bodermann überzeugt. „Den Gast interessiert nicht, welcher Verein oder welcher Anbieter ihm etwas Gutes geboten hat. Für den Gast zählt das Ganze!“

Nicht nur über eigene Veranstaltungen, sondern auch als Ausflugsziel, Raststation oder Veranstaltungsort anderer Anbieter – etwa der Landfrauen – werde das Scheunenviertel stark nachgefragt. „An reinen Tagesgästen – ohne die Besucher spezieller Events – kommen wir auf rund 2000“, so Bodermann. Tagesgäste sind vor allem Radtouristen. Gezählt werden aber nur die, die sich in einer der Scheune melden. „Insgesamt gesehen sind die Radtouristen für Estorf auf alle Fälle ein Wirtschaftsfaktor“, weiß der Geschäftsführer. Hinzu kommen dann noch die Teilnehmer beispielsweise von Tagungen und Seminaren, die die Brösking-Scheune nutzen. Bodermann: „An Übernachtungsgästen haben wir mit rund 230 nochmal wieder ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Wir sind durchaus zufrieden.“

Besonders gefreut hat sich der Vorstand über die neuesten Mitglieder. Zwar engagieren sich viele Estorfer im Heimatverein, doch Svenja Mesenbrink (28), Tim (11) und Mirjam (14) Lange sind ungewöhnlich jung. „Toll, dass ihr dabei seid!“, begrüßte Vorsitzender Peter Gerstenkorn den Nachwuchs: „Mit unseren drei Säulen Kultur, Tourismus und Musealem bieten wir alle Möglichkeiten und kooperieren auch mit anderen Vereinen. Aber junge Leute sind trotzdem nicht leicht zu erreichen, auch nicht bei uns hier im Dorf“, so der Vorsitzende.

jh

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