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Verdi: „Tarifrunde ist geplatzt“

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Seit Ende Juni heißt das Nienburger Krankenhaus offiziell Helios-Kliniken Mittelweser. Geschäftsführer Ronald Gudath und der ärztliche Direktor Michael Stalp hissten vor sieben Wochen die neuen Fahnen.
Seit Ende Juni heißt das Nienburger Krankenhaus offiziell Helios-Kliniken Mittelweser. Geschäftsführer Ronald Gudath und der ärztliche Direktor Michael Stalp hissten vor sieben Wochen die neuen Fahnen. © Nina Baucke

NIENBURG - von Leif Rullhusen. Die Tarifverhandlungen zwischen Verdi und dem Klinikkonzert Helios sind ins Stocken geraten. Die Tarfiparteien streiten insbesondere über Sonderzahlungen. Betroffen davon sind auch die Mitarbeiter der Kliniken in Stolzenau und Nienburg.

NIENBURG - von Leif Rullhusen. Die aktuellen Tarifverhandlungen zwischen der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und dem Klinikkonzern Helios sind ins Stocken geraten. „Geplatzt“, sagt Verdi. Helios sieht das anders und will weiter verhandeln. Betroffen davon sind auch die Beschäftigten der beiden Krankenhäuser in Nienburg und Stolzenau, die seit kurzem zum Helios-Konzern gehören. In der dritten Verhandlungsrunde Anfang Juli sei eine Einigung schon so gut wie beschlossen gewesen, berichtet Verdi. Die Geschäftsführung des Helios-Klinikkonzerns habe das mit der Gewerkschaft ausgehandelte Tarifergebnis über eine Gehaltserhöhung von insgesamt sechs Prozent bei einer Laufzeit von zwei Jahren nunmehr überraschend zurückgezogen. „Helios will dem Abschluss jetzt nur noch zustimmen, wenn zugleich auch die Tarifverträge über die jährliche Sonderzahlung neu verhandelt werden. Dieser Zickzack-Kurs ist nicht zu verstehen“, kritisierte Verdi-Verhandlungsführer Ralf Krüger die Entscheidung des Konzerns. Die jährliche Sonderzahlung an die Mitarbeiter sei derzeit eine variable Ergebnisbeteiligung per Tarifvertrag, die sich am Gewinn der Kliniken orientierte und das Weihnachtsgeld ersetzt. Helios strebe nach eigenen Angaben nun eine kräftige Erhöhung der Rendite des Konzerns auf 15 Prozent an und wolle die Beschäftigten davon zukünftig ausnehmen, beklagt der Verdi-Tarifexperte. „Deshalb will die Geschäftsführung nun statt einer Gewinnbeteiligung eine feste Pauschale von lediglich 80 Prozent eines Monatsgehalts vereinbaren. Das aber machen die Beschäftigten nicht mit.“ Die Verhandlungen sollen nun am 15. September fortgesetzt werden. Deshalb sieht Helios die Verhandlungen auch nicht als gescheitert an. „Nach wie vor gehen wir davon aus, dass die Gespräche weiterhin konstruktiv verlaufen und wir hier zu einer Einigung gelangen“, erklärt Ulrike Grönefeld, Helios-Regionalleiterin Unternehmenskommunikation für Niedersachsen gegenüber dieser Zeitung. Helios sei es wichtig, für alle in die Verhandlungen einbezogenen Kliniken – dazu gehören auch Nienburg und Stolzenau – eine angemessene Entgeltsteigerung in Verbindung mit einer tariflich fixierten, festen Jahressonderzahlung zu vereinbaren.

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