Ein winziger Raum im Kloster Loccum ist diese Schatzkammer. In ihr wurden bislang die wertvollsten Schriften der Klosterbibliothek verwahrt. Wie sich herausstellte, gehörte auch das Notizbuch Strackes dazu, das allerhand von geistlichen Regeln bis zu Rezepten für Quittenmarmelade enthalte. „Was nicht öffentlich werden sollte“, sagt Eick, sei dort ebenfalls verzeichnet. Als Beispiel führt er ein Heilmittel gegen „weißen Ausfluss“ – also ein Frauenleiden – an. Das sei dort wohl gelandet, weil Stracke mit einer Loccumerin liiert war. In der eigentlichen Klosterchronik hätten solche Notizen wahrlich nichts zu suchen gehabt. So aber würden sie auch viel über den Menschen Stracke aussagen.
Die Edition zur Stracke-Chronik wird nur in kleiner Auflage gedruckt und aus diesem Grund entsprechend teuer sein. In erster Linie, das ist allen Beteiligten klar, wird sie Eingang in Bibliotheken finden. Bevor sie aber dorthin verkauft wird, soll sie Freunden des Klosters Loccum, solchen, die sich mit der Historie des Ortes und mit Heimatforschung befassen, zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden. Heimatforschung könne gar nicht hoch genug bewertet werden, sagt Eick – ohne Pastoren, Lehrer und andere, die sich damit an so vielen Orten befasst hätten, könne die Wissenschaft gar nicht arbeiten. Das solle über diesen Erstverkauf honoriert werden. Und vielleicht kämen von mancher Stelle daraufhin neue Hinweise, die die Forschung zum Kloster wiederum ein Stück weiterbringen könnten.
Die Original-Chronik wie auch die Edition beschreibt der Verleger als Monumental-Werk und als einen Text zur mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Geschichte des mittleren Leine-Weser-Raums, der einfach einzigartig sei. Immer noch unklar sei ihm allerdings, was Stracke sich dabei gedacht habe.
Die Veranlassung des Abtes, dieses riesige Werk über einen Zeitraum von nahezu 30 Jahren zu schreiben, ist eine der Fragen, mit denen Eick sich noch genauer auseinandersetzen will. Den Vertrag, um dieses alles auf den Weg zu bringen, haben Eick, Hirschler und Frehrking nun unterschrieben.