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Hilgermisser Siegertypen

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Florian Görtmüller und seine Schwester Lara.
Florian Görtmüller und seine Schwester Lara. © ksy

Hilgermissen - Von Marvin Köhnken. Erst kam der Opa nicht mehr aus dem Staunen heraus, jetzt ist er mächtig stolz auf seine Enkelkinder Florian (9) und Lara Görtmüller (10): Die Hilgermisser Kartenspieler haben am Wochenende in Wetzlar (Hessen) als Team den Einsteigerwettbewerb der Deutschen Bridge-Junioren- und Schülermeisterschaft gewonnen. Florian ist damit der jüngste Deutsche Bridge-Meister aller Zeiten.

Für Jürgen Wollenweber, den Großvater der erfolgreichen Turnier-Teilnehmer, ist das immer noch ein wenig unbegreiflich: „Lasst uns mal mitspielen, haben Florian und Lara vor einigen Jahren zu uns gesagt“, erzählt er. Mit offenen Karten haben er und seine Frau Clara den Kindern das Spiel beigebracht. „Beide haben angefangen, Doppelkopf zu spielen und sind dann zum Bridge gewechselt“, sagt Jürgen Wollenweber.

Gespielt wurde bei der Meisterschaft in drei Runden mit jeweils zehn Boards (Spielen). Es ging um die Qualifikation zur Endrunde, bei der es mit zwei Mal zehn Boards und 25 Paaren weiter ging. Am Ende stand für Florian und Lara ein Ergebnis von rund 72 Prozent. Die Teams auf den Plätzen zwei (circa 69 Prozent) und drei (etwa 61 Prozent) folgten mit großem Abstand.

Die beiden Kartenspieler sind mit ihren Großeltern im Bridgeclub Bremen aktiv. „Unsere Sportwartin hat vorgeschlagen, dass die beiden an dem Wettbewerb teilnehmen könnten. Mit diesem Ergebnis hat jedoch keiner gerechnet“, sagt Jürgen Wollenweber.

„Als Florian und Lara anfingen zu spielen, waren sie sechs und acht Jahre alt. Erst haben sie uns nur über die Schulter geguckt“, erzählt ihr Großvater, der mit seiner Frau seit sieben Jahren Bridge spielt. „Wenn einer von uns eine Pause brauchte, sind die beiden eingesprungen, und wir haben bald gemerkt, wie gut sie das Spiel beherrschen.“

Im Bridgeclub Bremen sind Florian und Lara die jüngsten Mitglieder. „Einige aus dem Klub absolvieren gerade ihr Abitur, alle anderen sind noch älter“, sagt Wollenweber. Angst vor den älteren Spielern hätten die Kinder nie: „Wie beim Schach benötigen die Spieler beim Bridge viele Taktiken, um bei Angriff und Verteidigung erfolgreich zu sein. Das ist Denksport und hat nichts mit Glück zu tun, weil alle Turnier-Teilnehmer nacheinander mit den selben Karten spielen.“

In einem Wochen-Seminar mit Bundesligaspieler Udo Kasimir haben Florian und Lara kürzlich ihre Technik verbessert, in Bremen sind die beiden regelmäßig bei Freizeit-Turnieren aktiv. In der Samtgemeinde Hoya hatten die Hilgermisser bisher keine Gelegenheit, sich mit anderen Kindern und Jugendlichen zu messen. Jürgen Wollenweber möchte das ändern und kann sich gut vorstellen, am Hoyaer Gymnasium das Interesse für eine Bridge-AG wecken zu können. Interessierten gewährt der Deutsche Bridge-Verband Einblicke in das Spiel:

http://www.bridge-verband.de

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