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Hoya und die Endzeit-Welt

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Christiane Radel schreibt derzeit ein Buch mit dem Titel „Sie lief...“. Neben Siam-Kater „Vincent Price“ hat auch ihre Wahlheimat Hoya einen Platz darin.
Christiane Radel schreibt derzeit ein Buch mit dem Titel „Sie lief...“. Neben Siam-Kater „Vincent Price“ hat auch ihre Wahlheimat Hoya einen Platz darin. © -

Hoya - (kap) · Seit März 2008 wohnt Christiane Radel mit ihren vier Katzen in einem kleinen Haus an der Deichstraße in Hoya. In der Zeit, in der sie in der Grafenstadt lebt, ist ihr ihr neues Zuhause so sehr ans Herz gewachsen, das sie es teilweise in ein Buch mit dem Titel „Sie lief...“ – welches sie gerade schreibt – aufnimmt.

„Sie lief...“ ist die Geschichte von „Jazmina“, die augenscheinlich in einer Kleinstadt lebt, dort ein Tapas-Restaurant eröffnet und hin und wieder von Träumen und Wahnvorstellungen heimgesucht wird. In ihren Träumen befindet sie sich in einer Endzeit-Welt in der Zukunft, die ihrer Heimatstadt nicht unähnlicher sein könnte. Gemeinsamkeiten bestehen trotzdem. „Jaz ist immer auf der Suche nach Mr. Right, egal in welcher Welt sie ist“, beschreibt die Autorin einen Handlungsstrang.

Die Geschichte der Protagonistin spielt (noch) im beschaulichen „Lawrence“ in Amerika. Parallelen, die im Buch zwischen Hoya und der amerikanischen Stadt bestehen, sind nicht zufällig. Da gibt unter anderem die „Long Street“ (Lange Straße), die „Dyke Street“ (Deichstraße), das Restaurant „La Soledad a dos“, welches in Radels Vorstellung im ehemaligen mexikanischen Restaurant „Sombrero“ an der Deichstraße liegt, und den ein oder anderen Bewohner, der auch tatsächlich in der Stadt an der Weser lebt. Apropos „Weser“, die heißt in „Sie lief...“ noch „Kaw River“. Noch, weil sich die Autorin „noch nicht ganz mit dem ‚amerikanischen Touch‘ angefreundet“ hat.

„ ‚Hoya‘, das klang irgendwie komisch“, berichtet die Selbstständige, die, wenn sie nicht gerade schreibt, kreatives Förderungsmanagement betreibt, das heißt, sie betreut Firmen und übernimmt für diese die Aufgaben einer Mahnabteilung bis zur Vollstreckung.

Gebürtig kommt sie aus dem Alten Land, von wo aus sie nach Hamburg zog und schließlich in Hoya „strandete“. Das Haus, in dem sie jetzt lebt, habe sie in die Weserstadt geführt, erzählt die Katzenliebhaberin, deren vier samtpfotige Lieblinge „Dana“, „Sid Vicious“, „Vincent Price“ und „Mrs. Malina“ einen festen Platz im Buch haben.

Den Anfang des Werks hatte Radel schon „in der Schublade“, als eine ihrer Freundinnen beim „Rumwitzeln“ den klassischen Satz sagte: „Schreib da doch mal ein Buch.“

„Man wird hier so herzlich aufgenommen, das ist so toll“, erklärt die Wahl-Hoyaerin, die im Filmhof, einem ihrer Nachbarhäuser, schnell Freunde fand. „Beate (Möller-Dumschat) und Anke (Diekmann, Anm. d. Red), die haben mir hier echt das Gefühl gegeben, zuhause zu sein.“ Auch mit den Musikern der Mittelalter-Band „Impius Mundi“, die sie bei ihren Proben „belau schen“ durfte, habe sie mit Hilfe einer Kiste Bier schon Freundschaft geschlossen.

„Herzlich willkommen ist man hier überall“, weiß die Katzenliebhaberin mittlerweile. Und Freunde, die kann sie gut gebrauchen. 16 von ihnen bilden derzeit ihre Lesegruppe, die sich Teile ihres Werks zu Gemüte führt und auch mal kritisch bewertet. Eine von ihnen, die auch im Buch ihren Platz hat, treibt sie immer weiter an. „Die drängelt auch immer. Da muss ich wöchentlich was abliefern.“

Rund 300 bis 400 Seiten soll „Sie lief...“ haben, wenn die Geschichte ihr überraschendes Ende findet. Auch Gespräche mit Verlagen hat Radel schon geführt. Ende Februar möchte sie mit dem Schreiben fertig sein.

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